©2005-2012 Ulm University, Othmar Marti
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5.5  Wahrscheinlichkeitsdichte und Wellenfunktionen der Schrödingergleichung: die Bohrsche Interpretation

Wie oben ausgeführt, beschreiben die Eigenfunktionen des Operators  ^
H (Lösungen der Schrödingergleichung) oder jeden anderen Operators nicht die räumliche Verteilung eines Teilchens. Nach Niels Bohr und der Kopenhagener Interpretation befindet sich ein Teilchen mit Wahrscheinlichkeitsdichte |ψ (x)|2 = ψ*(x)ψ(x) am Ort x.

5.5.1  Wellenpakete

Wenn der Impuls px = k eines Teilchens nicht scharf definiert ist, das heisst wenn das Teilchen nicht durch eine ebene Welle (unendlich ausgedehnt!) beschrieben wird, hat der Impuls des Teilchens eine Streuung Δp∕2. Mit einer Fouriertransformation kann man den Ort ausrechnen, wenn bekannt ist, dass das Teilchen sich im Impulsraum zwischen px - Δp∕2 px px + Δp∕2 aufhält. Wir betrachten nur den Ortsanteil der Wellenfunktion ψ(x,t) = ψ0 exp (i(kx - ωt )).

        px+∫Δp∕2          px+∫Δp∕2               (                  )
ψ(x ) ~        eikxdpx =         eixpx∕ℏdpx =  ℏ-- eixΔp∕2ℏ - e-ixΔp ∕2ℏ  eixpx∕ℏ
                                            ix
       px-Δp∕2          px-Δp∕2
(5.1)

dieses Resultat kann umgeformt werden

              (     )
ψ(x) ~  2ℏsin  x-Δp-  eixpx∕ℏ
        x       2ℏ
(5.2)

Der Ortsanteil der Wellenfunktion ψ(x) ist eine ebene Welle mit der ortsabhängigen Amplitude (also keine echte ebene Welle)

sin-z-
 z

mit

     xΔp
z =  -----
      2ℏ

Dann gilt Δz = π oder Δx = Δp. Das Produkt ΔxΔp = . zeigt, dass sowohl Impuls wie auch Ort maximal gut definiert sind. Ein Wellenpaket mit diesen Eigenschaften ist in Abbildung 5.5.1 gezeigt.

PIC

Wellenpaket.



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