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6.4  Poynting-Vektor und Energiefluss

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Berechnung des Poynting-Vektors

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Wir hatten gesehen, dass das elektrische wie das magnetische Feld eine Energiedichte haben. Da sich bei Wellen diese Felder mit der Geschwindigkeit c ausbreiten, muss es einen Energiefluss geben. Wir betrachten einen Rechteckpuls auf einem Zweileitersystem. Der Energiefluss durch eine raumfeste Fläche A = b·d bezeichnen wir mit Sz, dem Energiefluss pro Flächen- und Zeiteinheit. Die in der Zeit dt transportierte Energie ist

            ( 𝜀        1    )
Sz·A  ·dt =   -0E2x + ----B2y  ·A  ·dt·c
              2       2μ0
(6.1)

Für beliebige fortlaufende Wellen im Vakuum gilt

           1-
By (z,t) = cEx (z,t)
(6.2)

Wir können damit die Gleichung (6.1) symmetrisch schreiben

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Mit H = -1-
μμ0B = -1--
cμμ0E = ∘ 𝜀𝜀0-
  μμ0E bekommen wir

     ∘ -----
S =    -𝜀𝜀0E2
       μ μ0
(6.4)

Damit ist auch klar, dass das E-Feld und das B-Feld je zur Hälfte zum Energiefluss beitragen.

Die allgemeine Form des Energieflusses im Vakuum ist

          -1-
S (r,t) = μ0 E (r,t) × B (r,t)
(6.5)

In Medien muss der Energiefluss wie

S (r,t) = E (r, t) × H  (r,t)
(6.6)

geschrieben werden. |S| gibt die in Richtung S fliessende Energie pro Flächeneinheit und Zeit wieder. Die Einheit von S ist J∕(m2·s). Da H und B über einen Tensor verbunden sein können, muss der Energiefluss nicht unbedingt in die Richtung des Wellenvektors zeigen. Dieses Verhalten ist die Grundlage von optisch doppelbrechenden Materialien.

ein ähnliches Verhalten zeigen Wasserwellen am Strand. Die Energie der Wellen fliesst zum Strand, aber die Wellen können sich durchaus schräg dazu bewegen.



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