Up: PHYS4100 Grundkurs IV
Skript: PDF-Datei
Übungsblatt 02
PHYS4100 Grundkurs IV (Physik, Wirtschaftsphysik, Physik Lehramt)
Othmar Marti, (othmar.marti@uni-ulm.de)
21. 4. 2005 oder 22. 4. 2005
- Das Plancksche Strahlungsgesetz als Funktion der Frequenz
lautet:
Geben Sie das Gesetz
in Abhängigkeit von der
Wellenlänge
an.
- Wie würde die Energieverteilung der schwarzen Strahlung aussehen, wenn es keine
erzwungene Emission gäbe?
Entspricht das einer bekannten Strahlungsformel?
Wie sieht man anschaulich, dass es nicht so sein kann?
- Berechnen Sie für beliebige
und
das Verhältnis der Wahrscheinlichkeit einer spontanen und
einer induzierten Emission. Skizzieren Sie den Verlauf von spontaner und induzierter Emission in Funktion
von
. Berechnen Sie die Frequenz, bei der spontane und induzierte Emission gleich
wahrscheinlich sind und skizzieren Sie den Verlauf für das Temperaturintervall
.
- Welche Temperatur hat eine schwarze Kugel von
Durchmesser, die insgesamt
thermisch
abstrahlt?
Wie gross ist der Masseverlust pro Jahr?
- Berechnen Sie die Temperatur der Sonne und die Energiedichte der Strahlung im Inneren unter der Annahme,
dass die Sonne ein sphärischer schwarzer Körper mit dem bekannten Sonnenradius ist. Die Intensität der
Strahlung auf der Erde ist
. Nehmen Sie zur Rechnung an, dass die Energiedichte im
Inneren homogen sei.
Ist das realistisch?
- Das Plancksche Gesetz lautet:
Um nach
umzurechnen müssen wir
verwenden.
Dann gilt auch mit
also bekommt man
- Ohne erzwungene Emission wäre die Einsteinsche Photonenbilanz anzusetzen:
Absorbierte Photonen/(cm3s) spontan emittierte Photonen/(cm3s)
Daraus folgt
Das ist das Wiensche Strahlungsgesetz. Es liefert maximale
Strahlungsdichte für die Frequenz
mit
.
Das ist noch kein sehr grosser Unterschied
gegen das richtige Planck-Gesetz mit seinem Maximum bei
zwar würde das Wien-Gesetz eine
fast um 400° höhere Sonnentemperatur ergeben, aber wir wissen ja nicht a priori, wie heiss die Sonne
ist). Schlimmer wird es bei kleineren Frequenzen oder höheren Temperaturen: Bei
ergibt
Wien
, Planck
.
Ein 20 000 K-Strahler z. B. würde nach Wien im Sichtbaren kaum
der Helligkeit
haben wie in Wirklichkeit.
- Wir bezeichnen die Anzahl Prozesse pro Volumen und Zeit mit
spontane Emission
erzwungene Emission
Absorption S
Strahlungsgleichgewicht:
Wir haben weiter für die Anzahl der angeregten Atome
und die Anzahl der Grundzustandsatome
nach Boltzmann
Aus der Vorlesung folgt mit den Einstein-Koeffizienten
Wir wollen
, das Verhältnis zwischen stimulierter und spontaner Emission berechnen
Die rechte Seite können wir aus einem Zwischenschritt der Ableitung des Planck-Gesetzes berechnen. Aus
bekommt man
Verwenden wir die reduzierte Variable
, so bekommen wir die Darstellung und berechnen
sowie
Kleines
bedeutet kleine Frequenz, und bei kleinen Frequenzen ist die Emission vorwiegend stimuliert.
Der Übergang ist bei
oder bei
oder
oder
und damit die Grenze bei
- Das Stefan-Boltzmann-Gesetz liefert
wobei
der Radius der Kugel und
die Stefan-Boltzmann-Konstante ist.
oder
Der Masseverlust ist
- Wir setzen den Sonnenradius
und den abstand Erde-Sonne
Der gesamte Strahlungsfluss von der Sonne ist konstant. Er beträgt
wobei
die Intensität der Strahlung auf der Sonnenoberfläche ist.
Aus Stefan-Boltzmann folgt
und
Durch die Integration der spektralen Energiedichte
über die Frequenz ergibt die
Energiedichte.
ist im Sonneninneren nicht konstant, da die Energie nicht punktförmig im Inneren erzeugt wird.
Up: PHYS4100 Grundkurs IV
Skript: PDF-Datei
Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universiät Ulm