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Übungsblatt 05
PHYS4100 Grundkurs IV (Physik, Wirtschaftsphysik, Physik Lehramt)
Hans-Dieter Vollmer, (hans-dieter.vollmer@physik.uni-ulm.de)
Date: 19.5.2005 bzw. 20.5.2005
- Ein Elektron bewege sich eindimensional in dem -förmigen Potential
Ein solches Potential kann
man sich als hohes und schmales Rechteckpotential der Höhe und der Breite im
Grenzfall
vorstellen.
- Zeigen Sie, dass die zeitunabhängige Schrödingergleichung
für diese Bewegung auf die Differentialgleichung
mit
für die Wellenfunktion
führt und bestimmen Sie den Faktor .
- Zeigen Sie, indem Sie die Differentialgleichung (+) von der
Stelle bis zur Stelle integrieren, dass sich im
Grenzwert
die sog. Sprungbedingung ergibt:
Sie bestimmt zusammen mit der Stetigkeitsbedingung
,
wie die Wellenfunktionen links und rechts des Potentials miteinander
zusammenhängen.
- An dem Potential von Aufgabe 1. werde eine von links einfallende
Elektronenwelle mit dem Wellenvektor gestreut.
- Machen Sie einen für diese Situation geeigneten Ansatz jeweils
für die linke und rechte Seite des Potentials mit noch
unbekannten Amplituden.
Verknüpfen Sie die beiden Seiten, indem Sie die Sprung- und die
Stetigkeitsbedingung verwenden.
- Lösen Sie das lineare Gleichungssystem für die Amplituden.
Zeigen Sie so, dass die Amplitude der reflektierten Welle
und die der durchgehenden Welle relativ zu der der einfallenden Welle bestimmt sind durch
- Bestimmen Sie den Reflexionskoeffizienten und den
Transmissionskoeffizienten für die Rechnung von Aufgabe 2.
(Hinweis: Die beiden Koeffizienten sind gleich dem Betragsquadrat
der Amplitude der jeweiligen Welle, relativ zur einfallenden Welle.)
Zeigen Sie, dass für die obigen Lösungen gilt.
- Ein Elektron bewege sich frei in einem quaderförmigen Potentialtopf,
der unendlich hohe Potentialwände besitzt.
Die Kantenlängen seien
in -Richtung.
- Stellen Sie die zeitunabhängige Schrödingergleichung
für dieses Problem auf.
- Die partielle Differentialgleichung läßt sich durch
einen Separationsansatz
lösen.
Bestimmen Sie die Eigenwerte und Eigenfunktionen in jeder
der Raumrichtungen.
- Wie lauten Eigenwerte und Eigenfunktionen für den
quaderförmigen Hohlraum von Aufgabe 3?
- Betrachten Sie speziell einen Würfel mit Kantenlänge .
Wie sieht das Energiespektrum in diesem Fall aus und welche
Eigenfunktionen gehören jeweils zu den Energieeigenwerten?
Welche Entartungen gibt es hier?
- Der Hamiltonoperator eines harmonischen Oszillators mit
Kreisfrequenz und Masse lautet
,
wobei bzw. der Erzeugungs- bzw. der
Vernichtungsoperator ist.
Sie lauten in der Ortsdarstellung:
- Zeigen Sie für den Kommutator in der Ortsdarstellung:
.
- Die Wellenfunktion des Grundzustandes ist bestimmt
durch die Gleichung
.
Stellen Sie diese Differentialgleichung
in der Ortsdartellung auf und integrieren Sie sie unter der
Bedingung, dass die Funktion
normiert sein muss.
Wie lautet somit die Eigenfunktion des Grundzustands in der
Ortsdarstellung explizit?
- Für den 1. angeregten Zustand gilt
.
Berechnen Sie damit die Eigenfunktion
in
der Ortsdarstellung.
- Die zeitunabhängige Schrödingergleichung für die eindimensionale
Bewegung in einem Potential lautet:
- Die Multiplikation mit
liefert:
Mit dem Potential
folgt:
mit
- Wir betrachten das Integral um das -Potential von bis
über die obige Differentialgleichung,
und gehen zum Limes
über. Dies ergibt:
da das dritte Integral dem Betrag nach
ist mit endlichem
und daher
für
Null wird.
Damit folgt
Die Wellenfunktion ist an der Stelle der -Funktion
stetig und hat einen Knick (Sprung der Ableitung).
- Ansatz für die Wellenfunktion, wenn ein Elektronenstrahl
von links her einfällt. ist die Amplitude der
reflektierten Welle (prop. , läuft also nach
links), ist die Amplitude der durchgehenden Welle:
Stetigkeitsbedingung an der Stelle :
Sprungbedingung an der Stelle :
- Mit
kann man eliminieren und es folgt daraus
und somit
- Reflexionskoeffizient und Transmissionskoeffizient :
Offensichtlich gilt hier .
- Freie Bewegung in einem quaderförmigen Hohlraum
mit der Energie :
mit unendlich hohen Potentialwänden entsprechend den Randbedingungen
für die Schrödingergleichung:
Rand.
- Der Separationsansatz für die Wellenfunktion
transformiert
die Schrödingergleichung in die Form
Für jede Raumrichtung muss daher die Differentialgleichung
gelöst werden mit den Randbedingungen
.
Die Lösungen der Differentialgleichung lauten
Diese Lösungen erfüllen bereits die Randbedingung
.
Die Randbedingung
ist erfüllt, wenn gilt:
(der Eigenwert führt auf und damit auf die
triviale Eigenfunktion , die im übrigen
nicht normierbar ist).
Damit sind auch die Energieeigenwerte festgelegt:
.
- Die Eigenwerte des Gesamtproblems sind somit
und die Eigenfunktionen
charakterisiert durch die Quantenzahlen
.
- Spezialfall Würfel: .
Die Eigenwerte des Gesamtproblems sind damit
und die Eigenfunktionen
Die Eigenfunktionen sind in der Regel entartet: Sie hängen
nur von
ab, nicht aber von den
individuellen ;
eine Vertauschung der z.B. ändert die Energie nicht.
|
|
Entartung |
1 , 1 , 1 |
3 |
1 (Grundzustand) |
1 , 1 , 2 |
6 |
3 |
1 , 2 , 2 |
9 |
3 |
1 , 1 , 3 |
11 |
3 |
2 , 2 , 2 |
12 |
1 |
1 , 2 , 3 |
14 |
6 |
2 , 2 , 3 |
17 |
3 |
1 , 1 , 4 |
18 |
3 |
1 , 3 , 3 |
19 |
3 |
1 , 2 , 4 |
21 |
6 |
2 , 3 , 3 |
22 |
3 |
2 , 2 , 4 |
24 |
3 |
1 , 3 , 4 |
26 |
6 |
3 , 3 , 3 |
27 |
1 |
1 , 1 , 5 |
27 |
3 |
2 , 3 , 4 |
29 |
6 |
1 , 2 , 5 |
30 |
6 |
2 , 2 , 5 |
33 |
3 |
Die Eigenwerte sind 1-, 3- oder 6-fach entartet als Konsequenz
der Symmetrie in den 3 Raumrichtungen.
Einzelne mit
zeigen darüber hinaus
noch eine zufällige Entartung.
|
- Die Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren lauten in der
Ortsdarstellung:
- Vertauschungsrelation:
- Grundzustand:
Der Grundstand ist der niedrigte Zustand: aus ihm kann man somit
durch Anwenden des Vernichtungsoperators keinen weiteren
Zustand erzeugen:
.
Diese Bedingung lautet in der Ortsdarstellung:
oder
Normierung:
Damit also
- 1. angeregter Zustand:
In der Ortsdarstellung lautet er:
Mit der Abkürzung
folgt:
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Skript: PDF-Datei
Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universiät Ulm