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2.3  Bestimmung der Atomgrösse

Die Grösse von Atomen kann mit Röntgenbeugung (Siehe 2.1) bestimmt werden. Eine weitere, unabhängige Möglichkeit bietet die Bestimmung des Wirkungsquerschnitts.

PIC

Berechnung des Streuquerschnitts mit zwei Teilchen mit den Radien r und R.

Aus der Zeichnung liest man ab, das der Streuquerschnitt

              2
σ =  π(r + R )
(2.1)

ist. Wir betrachten ein Ensemble von vielen Teilchen in einem Volumen. Dieses Volumen habe die Oberfläche A = πR2 gegenüber der Teilchenquelle und die Dicke d. In diesem Volumen befinden sich NV Atome mit jeweils dem Streuquerschnitt σ. Dann ist die Wahrscheinlichkeit W einer Kollision

W  =  Fläche-aller-σ-im--durchstrahlte-Volumen--=  NV-σ-
                         A                        A

Dabei haben wir nicht berücksichtigt, dass ab einer gewissen Tiefe d die Streuquerschnitte σ sich teilweise überlappen. Zur Berechnung müssen wir also zu einer differentiellen Formulierung übergehen. Hier ist N die Anzahl der eingestrahlten Partikel an der Oberfläche A der Schicht und ΔN die Anzahl der Streufälle. Dann nimmt die Anzahl der Partikel nach der Strecke Δx im Volumen ab wie

ΔN  =  - W ·N  =  - NV-·σ-·N
                      A
(2.2)

Wir nahmen dabei an, dass jeder Streufall das eingestrahlte Partikel aus dem transmittierten Strahl entfernt. Ersetzen wir NV durch n·A·Δx, wobei n die Teilchenzahldichte der Atome ist, erhalten wir

         n·A--·Δx-·-σ-
ΔN  =  -      A       ·N  =  - n ·Δx ·σ ·N
(2.3)

Oder nach dem Übergang zur differentiellen Schreibweise

dN--=  - n· σ·dx
 N
(2.4)

Die Lösung für eine durchstrahlte Fläche der Dicke x ist

N (x ) = N  exp (- n· σ ·x )
         0
(2.5)

Die Zahl Nstreu der abgelenkten Atome ist

Nstreu(x) = N0 - N (x ) = N0 (1 - exp (- n· σ·x ))
(2.6)

α = ist der totale Wirkungsquerschnitt. Also kann man durch die Bestimmung der Anzahl gestreuten oder ungestreuten Atome σ und daraus, wenn man gleiche Atomsorten für Projektile und Ziele verwendet aus R = r auch r bestimmen.



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