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3.1  Strahlungsfelder

(Siehe Gerthsen, Physik [Mes06, pp. 567-571])

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pict

Berechnung der Bestrahlungsstärke E.

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Von einer Quelle eines Strahlungsfeldes fliesst Energie weg. Der Fluss dieser Energie wird durch die Intensität I (Einheit W m2) und die Strahlungsstromdichte D(r) als gerichtete Grösse charakterisiert. Auf einem Flächenstück dA, dessen Normaleneinheitsvektor dA∕dA im Winkel α zur Ausbreitungsrichtung (gegeben durch den Wellenvektor k) steht, ist die momentane Strahlungsleistung dP

dP  = D  ⋅ dA = DdA  cos(α ) = IdA cos(α).
(3.1)

Abbildung 3.1 zeigt die geometrische Situation. So wie angegeben resultiert eine negative Grösse. Dies ist richtig, da ja, aus Sicht des Normalenvektors dA der Strahlungsfluss entgegen seiner richtung ist. Die Bestrahlungsstärke nennt man E, definiert als

E  = |D cos (α )|
(3.2)

Die Einheit von E ist W m2. Die pro Fläche eintreffende Energie, die Bestrahlung, ist

            ∫
EStrahlung =   E  ⋅ dt
 Fläche

Die Leistung der Strahlungsquelle auf einer endlichen Fläche, auch Strahlungsfluss Φ genannt, ist

         ∬            ∬
P = Φ  =    D  ⋅ dA =     EdA

Strahlungsquellen haben meistens keine kugelsymmetrische Abstrahlcharakteristik. Die in den Raumwinkel dΩ gerichtete Leistung wird durch die Strahlungsstärke J, Einheit W sr1 gegeben

     dP-
J =  dΩ
(3.3)

Die spezifische Ausstrahlung R beschreibt die Ausstrahlung der Quelle von einem Flächenstück dA in den ganzen Halbraum

     dP
R =  dA-
(3.4)

Schliesslich wird vom Flächenelement dA in den Raumwinkel dΩ eine Leistung d2P abgestrahlt. Diese wird durch die Strahlungsdichte B beschrieben

        2
B  =  d--P--
      dAd Ω
(3.5)

Eine Quelle ohne Richtungsabhängigkeit wird Lambert-Strahler genannt. Realisierungen eines Lambert-Strahlers sind ein mattes weisses Papier, ein heisser schwarzer Körper oder eine Öffnung in einem strahlungsgefüllten Körper. Wird ein Lambert-Strahler im Winkel α gegen die Oberflächennormale betrachtet, so ist die Strahlungsstärke nach dem Lambert-Gesetz

J =  J0cos(α )
(3.6)

3.1.1  Photometrische Grössen

Wenn wir sichtbare Strahlung durch unser Auge wahrnehmen, ist die Reizung unserer Sehnerven nicht proportional zur Teilchenzahl oder zur Energie. Um der Wellenlängenabhängigkeit unseres Sehempfindens Rechnung zu tragen, wurden photometrische Grössen definiert, die Eigenschaften des Auges berücksichtigen. Die Photometrie beruht auf der SI-Grundeinheit Candela, abgekürzt cd.

Ein Candela ist definiert als der Lichtstrom pro Raumwinkeleinheit, der von 1-
60 cm2 eines schwarzen Körpers bei 2042 K, der Schmelztemperatur von Platin, ausgeht.

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Physikalische Grössen
Physiologische oder photometrische Grössen

Grösse

Symbol Einheit

Grösse

Symbol Einheit






Strahlungsenergie

E J

Lichtmenge

Q lm s

Strahlungsfluss

Φ W

Lichtstrom

Φ lm

Spezifische Ausstrahlung

R W m2

Spezifische Lichtausstrahlung

R lm m2

Strahlungsstärke

J = dΦ
dΩ- W sr1

Lichtstärke

I = dΦ
dΩ cd = lm sr1

Strahlungsdichte

B = --dJ--
dA cos(α) W m2 sr2

Leuchtdichte

B = --dI--
dAcos(α) cd m2 = sb

Intensität Strahlungsflussdichte

D = I = dΦ-
dA ⊥ W m2

Intensität Lichtstromdichte

D = I = -dΦ
dA⊥ lx = lm m2

Bestrahlungsstärke

E= D cos(α) W m2

Beleuchtungsdichte

E= D cos(α) lx

Bestrahlung

Edt J m2

Beleuchtung

Edt lx s
Photometrische Grössen

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Versuch zur Vorlesung:
Fettfleckphotometrie: Helligkeitsvergleich zweier Lampen (Versuchskarte O-61)




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