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C.1  Die Diracsche Deltafunktion

Die Diracsche Deltafunktion ist ein nützliches Instrument, um diskrete Ladungsverteilungen, Kräfte, Punktmassen als kontinuierliche Verteilung oder Kraftfelder zu beschreiben.

Wir beginnen, indem wir die Funktion

       {
          1a,  für |x| ≤ a2;
f(x) =   0,   sonst.
(C.1)

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Darstellung von f(x), wobei a variiert wird.

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In der Abbildung C.1 sieht man, dass mit kleiner werdendem a die Amplitude von f(x) immer grösser wird. Die Fläche unter der Kurve

      ∫∞            a∫∕2 1      x ||a∕2     1( a   (   a))
Af =     f(x)dx =      -dx =  --||    =  -- --−   − --  =  1
     −∞           − a∕2 a      a − a∕2    a  2       2
(C.2)

ist konstant und unabhängig von a. Wir definieren nun die Diracsche Delta-Funktion

δ(x) :=  lim f (x)
        a→0
(C.3)

Damit ist auch

  ∞            ∞                      a∕2
 ∫            ∫  (        )           ∫   1-
    δ(x)dx =      lai→m0 f(x)  dx =  lia→m0      adx = ali→m0 1 = 1
− ∞          − ∞                     −a∕2
(C.4)

Als Anwendung betrachten wir das Integral des Produktes

∫∞
   g(x )δ(x )dx
−∞

wobei g(x) genügend oft (Fragen Sie einen Mathematiker oder lesen die Packungsbeilage oder ein Mathematikbuch) stetig differenzierbar sein soll. Die Taylorreihe von g(x) ist dann

               (       |   )          (         |   )
                 ∂     ||           xn    ∂n     ||
g(x) = g(0)+x   ---g(x )||     +...+ ---  --n-g(x)||    +...
                ∂x      x=0        n!   ∂x       x=0
(C.5)

Dann ergibt das Integral

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Damit ist klar, dass die nützliche Gleichung

 ∞
 ∫
    g(x)δ(x − x0)dx = g (x0 )
−∞
(C.7)

gilt. Man kann sie anwenden, zum Beispiel im Gaussschen Gesetz, wenn man das elektrische Feld einer Ebene berechnen will. Wir setzen für die Ladungsdichte

ρel(x,y,z ) = σel(x,y)δ(z)

Für die Einheiten haben wir

          −3                      −2
[ρel] = Cm              [σel] = Cm

Der Unterschied in den Dimensionen rührt daher, dass die Delta-Funktion δ(z) implizit die Dimension [δ(z)] = m1 hat, sonst wären die Definition in Gleichung (C.3) und Gleichung (C.1) dimensionsmässig nicht korrekt.

Das Gausssche Gesetz sagt dann

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