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Strahlungsfelder

(Siehe Gerthsen, Physik [Mes06, pp. 567-571])

Von einer Quelle eines Strahlungsfeldes fliesst Energie weg. Der Fluss dieser Energie wird durch die Intensität $ I$ (Einheit $ W/m^2$) und die Strahlungsstromdichte $ \overrightarrow{D} (\overrightarrow{r})$ als gerichtete Grösse charakterisiert. Auf einem Flächenstück $ d\overrightarrow{A}$, dessen Normalenvektor $ d\overrightarrow{A} /dA$ im Winkel $ \alpha$ zur Ausbreitungsrichtung gegeben durch den Wellenvektor $ \overrightarrow{k}$ steht, ist die momentane Strahlungsleistung $ d\overrightarrow{P}$

$\displaystyle dP = \overrightarrow{D} \cdot d\overrightarrow{A} = D  A  \cos \alpha = I  A  \cos \alpha$ (3.16)

Die Bestrahlungsstärke nennt man $ E$, definiert als

$\displaystyle E = D \cos \alpha$ (3.17)

Die Einheit von $ E$ ist $ W/m^2$. Die auf der Fläche eintreffende Energie, die Bestrahlung, ist

$\displaystyle \int E\cdot dt$

Die Leistung der Strahlungsquelle auf einer endlichen Fläche, auch Strahlungsfluss $ \Phi$ genannt, ist

$\displaystyle P = \Phi = \displaystyle\iint\limits_{}^{} \overrightarrow{D} \cdot d\overrightarrow{A} = \displaystyle\iint\limits_{}^{} E   dA$

Strahlungsquellen haben meistens keine kugelsymmetrische Abstrahlcharakteristik. Der in den Raumwinkel $ d\Omega$ gerichtete Leistung wird durch die Strahlungsstärke $ J$, Einheit $ W/sterad$ gegeben

$\displaystyle J = \frac{dP}{d\Omega}$ (3.18)

Die spezifische Ausstrahlung $ R$ beschreibt die Ausstrahlung der Quelle von einem Flächenstück $ d\overrightarrow{A}$ in den ganzen Halbraum

$\displaystyle R = \frac{dP}{dA}$ (3.19)

Schliesslich wird vom Flächenelement $ d A$ in den Raumwinkel $ d\Omega$ eine Leistung $ d^2 P$ abgestrahlt. Diese wird durch die Strahlungsdichte $ B$ beschrieben

$\displaystyle B = \frac{d^2 P}{dA  d\Omega}$ (3.20)

Eine Quelle ohne Richtungsabhängigkeit wird Lambert-Strahler genannt. Realisierungen sind ein mattes weisses Papier, ein heisser schwarzer Körper oder eine Öffnung in einem strahlungsgefüllten Körper. Wird ein Lambert-Strahler im Winkel $ \alpha$ gegen die Oberflächennormale betrachtet, so ist die Strahlungsstärke nach dem Lambert-Gesetz

$\displaystyle J = J_0 \cos\alpha$ (3.21)

Da wir Strahlung im sichtbaren Bereich mit unserem Auge wahrnehmen müssen bei den photometrischen Grössen die Eigenschaften des Auges berücksichtigt werden. Die Photometrie beruht auf der SI-Grundeinheit Candela, abgekürzt cd.

Ein Candela ist definiert als der Lichtstrom pro Raumwinkeleinheit, der von $ \frac{1}{60} 
cm^2$ eines schwarzen Körpers bei $ 2042 K$, der Schmelztemperatur des Platins, ausgeht.

Physikalische Grössen Physiologische Grössen
Grösse Symbol Einheit Grösse Symbol Einheit
Strahlungsenergie $ E$ $ J$ Lichtmenge $ Q$ $ lm  s$
Strahlungsfluss $ \Phi$ $ W$ Lichtstrom $ \Phi$ $ lm $
Spezifische Ausstrahlung $ R$ $ W  m^{-2}$ Spezifische Lichtausstrahlung $ R$ $ lm  m^{-2}$
Strahlungsstärke $ J=\frac{d\Phi}{d\Omega}$ $ \frac{W}{sterad}$ Lichtstärke $ I=\frac{d\Phi}{d\Omega}$ $ cd=\frac{lm}{sterad}$
Strahlungsdichte $ B=\frac{dJ}{dA  d\cos\alpha}$ $ \frac{W}{m^2 sterad}$ Leuchtdichte $ B=\frac{dI}{dA  d\cos\alpha}$ $ \frac{cd}{m^2}=sb$
Intensität Strahlungsflussdichte $ D=I=\frac{d\Phi}{dA_\bot}$ $ \frac{W}{m^2}$ Intensität Lichtstromdichte $ D=I=\frac{d\Phi}{dA_\bot}$ $ lx=\frac{lm}{m^2}$
Bestrahlungsstärke $ E=D \cos\alpha$ $ W  m^{-2}$ Beleuchtungsdichte $ E=D \cos\alpha$ $ lx$
Bestrahlung $ \int E dt$ $ J  m^{-2}$ Beleuchtung $ \int E dt$ $ lx  s$
         

\includegraphics[height=10mm]{icon-exp} Versuch zur Vorlesung: Fettfleckphotometrie: Helligkeitsvergleich zweier Lampen (Versuchskarte O-61)


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Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universiät Ulm