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Unterabschnitte


Phasendifferenz und Kohärenz

(Siehe Tipler, Physik[Tip94, 1109]) (Siehe Gerthsen, Physik[GV95, 514])
\framebox[\textwidth][c] {\centering\textbf{Dieser Stoff wurde am 12.6.2002 behandelt}}

\includegraphics[width=0.8\textwidth]{interferenz-1.eps}
Interferenz

Wir betrachten Wellen, die sich auf verschiedenen Wegen ausbreiten.



\framebox[0.9\textwidth]{\begin{minipage}{0.9\textwidth}\large\textcolor{red}{Zw...
...e, bis auf eine Phase die gleiche Zeitabh{\uml a}ngigkeit haben.}\end{minipage}}

Die Kohärenz von Wellen ist nur im Idealfall überall und zu jeder Zeit gegeben.

Kohärenzzeit
Jede Quelle hat ein beschränktes Phasengedächtnis. Dies bedeutet, dass die Wellenzüge, die vor einer Zeit grösser als die Kohärenzzeit $\tau$ emittiert wurden, keine definierte Phasenbeziehung mehr haben. Der Phasenunterschied wird eine stochastische Grösse.
Kohärenzlänge
Die Kohärenzzeit $\tau$ kann in eine Kohärenzlänge $L$ umgerechnet werden. Ist der Weglängenunterschied grösser als $L$, gibt es keine Kohärenz mehr.

Hat eine Quelle (ein gedämpfter harmonischer Oszillator) eine Bandbreite $\Delta\omega$, dann ist die Kohärenzzeit $\tau \approx \omega^{-1}$ und $L \approx c\tau \approx \frac{c}{\omega}$.

Ist die Lichtquelle ausgedehnt ($b$), dann gibt es nur im Winkelbereich $\sigma < \frac{\lambda}{4b}$ eine kohärente Überlagerung.

Die Intensität muss verschieden berechnet werden, je nachdem ob die beiden Wellenzüge mit den Amplituden $E_1$ und $E_2$ kohärent oder nicht sind.

bei kohärentem Wellenzügen
$I(x,t) = \sqrt{\varepsilon }\left(E_1(x,t)+E_2(x,t)\right)^2$
bei inkohärenten Wellenzügen
$I(x,t) = \sqrt{\varepsilon }\left[E_1(x,t)^2+E_2(x,t)^2\right]$

Bei kohärenten Wellen mit dem Phasenunterschied $\varphi $ und den Amplituden $E_1$ und $E_2$ ist die resultierende Amplitude


$\displaystyle E(x,t)$ $\textstyle =$ $\displaystyle E_1 e^{j(kx-\omega t)}+ E_2 e^{j(kx-\omega t-\varphi (x))}$  
  $\textstyle =$ $\displaystyle E_1 \left(e^{j(kx-\omega t)}+ e^{j(kx-\omega
t-\varphi (x))}\right) + (E_2 - E_1)e^{j(kx-\omega
t-\varphi (x))}$  
  $\textstyle =$ $\displaystyle E_1 e^{j(kx-\omega t)}\left(1+ e^{j\varphi (x)}\right) + (E_2 - E_1)e^{j(kx-\omega
t-\varphi (x))}$ (6.5)

Stehende Wellen

\framebox[\textwidth][c] {\centering\textbf{Dieser Stoff wurde am 12.6.2002 behandelt}}
(Siehe Tipler, Physik[Tip94, 435]) (Siehe Gerthsen, Physik[GV95, 513])

Wenn wir eine nach links laufende Welle $y_1(x,t) = A \sin(kx +\omega t)$ und eine nach rechts laufende Welle $y_2 = A\sin(kx -\omega t +\delta)$ zur Interferenz kommen lassen, erhalten wir

$\displaystyle y(x,t)$ $\textstyle =$ $\displaystyle y_1(x,t)+y_2(x,t)$  
  $\textstyle =$ $\displaystyle A \sin(kx +\omega t)+ A\sin(kx -\omega t +\delta)$  
  $\textstyle =$ $\displaystyle 2A\cos\left(\omega t-\frac{\delta}{2}\right)\sin\left(kx +\frac{\delta}{2}\right)$ (6.6)

Die Summe der beiden Wellenfunktionen ist das Produkt zweier Terme Damit bilden sich räumlich stehende Knotenlinien aus, wir haben eine stehende Welle.



\framebox[0.9\textwidth]{\begin{minipage}{0.9\textwidth}\large\textcolor{red}{We...
...f{Amplitude}\index{Amplitude} der
schw{\uml a}cheren Welle sind.}\end{minipage}}



\framebox[0.9\textwidth]{\begin{minipage}{0.9\textwidth}\large\textcolor{red}{St...
...en gibt es in jedem Resonator, insbesondere
in Laserresonatoren.}\end{minipage}}

Das Michelson-Interferometer

(Siehe Tipler, Physik[Tip94, 1114])
\framebox[\textwidth][c] {\centering\textbf{Dieser Stoff wurde am 12.6.2002 behandelt}}
\includegraphics[width=0.6\textwidth]{michelson.eps}
Aufbau des Michelson-Interferometers.

Beim Michelson-Interferometer wird Licht durch einen Strahlteiler in zwei Lichtwege aufgespalten. Der Weg vom Strahlteiler zum festen Spiegel sei $\ell_1$, der zum beweglichen $\ell_2$. Deshalb ist der gesamte Weglängenunterschied $\Delta\ell = 2(\ell_2-\ell_1)$. Immer wenn $\Delta\ell$ ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge $\lambda$ ist, tritt konstruktive Interferenz auf. Wird der bewegliche Spiegel um $\lambda/4$ verschoben, ändert sich $\Delta\ell$ um $\lambda/2$, dann haben wir destruktive Interferenz.

Wenn wir das Interferometer mit einer Intensität von $I_0$ betreiben und wenn wir eine Intensitätsänderung von $\Delta I$ noch messen können, dann können wir die mögliche Distanzauflösung wie folgt berechnen:


\begin{displaymath}
I(x) = n A^2\cos^2\left(2\pi \frac{x}{\lambda}\right) = I_0\cos^2\left(2\pi \frac{x}{\lambda}\right)
\end{displaymath} (6.7)

oder umgeschrieben


\begin{displaymath}
I(x) = \frac{I_0}{2}\left[1+\cos\left(4\pi \frac{x}{\lambda}\right)\right]
\end{displaymath} (6.8)

Die Ableitung dieser Gleichung ist


\begin{displaymath}
\frac{dI(x)}{dx} = -\frac{2 \pi I_0}{\lambda}\sin\left(4\pi \frac{x}{\lambda}\right)
\end{displaymath} (6.9)

Die maximale Steigung, also die höchste Empfindlichkeit ist


\begin{displaymath}
\left\vert\left(\left.\frac{dI(x)}{dx}\right\vert _{max}\right)\right\vert = \frac{2\pi I_0}{\lambda}
\end{displaymath} (6.10)

Wir können also die Distanz


\begin{displaymath}
\Delta x = \frac{\Delta I}{\left.\frac{dI(x)}{dx}\right\vert _{max}} = \frac{\Delta I}{2\pi I_0} \lambda
\end{displaymath} (6.11)

Wenn zum Beispiel $\lambda = 500 nm$ ist und $\Delta I/I_0 = 0.01$ ist, ist $\Delta x = 2.75 nm$


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Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universiät Ulm