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Unterabschnitte



Beugungsmuster an einem Einzelspalt

(Siehe Tipler, Physik[Tip94, 1125])
\framebox[\textwidth][c] {\centering\textbf{Dieser Stoff wurde am 26.6.2002 behandelt}}

\includegraphics[width=0.8\textwidth]{einzelspalt.eps}
Berechnung des Beugungsmusters an einem Einzelspalt

Wir definieren den Winkel $\Theta$ genau so wie in der Zeichnung

Berechnung der Intensitätsverteilung

(Siehe Tipler, Physik[Tip94, 1127])
\framebox[\textwidth][c] {\centering\textbf{Dieser Stoff wurde am 26.6.2002 behandelt}}

Wir betrachten $N+1$ punktförmige Lichtquellen in einem Spalt der Breite $a$. Ihr Abstand ist $d= a/N$. Der Phasenunterschied zwischen zwei Lichtquellen in die Richtung $\Theta$ ist


\begin{displaymath}
\delta = \frac{2\pi}{\lambda}d\sin\Theta
\end{displaymath} (6.41)

\includegraphics[width=0.3\textwidth]{einzelspalt-1.eps} \includegraphics[width=0.5\textwidth]{einzelspalt-2.eps}
Definition der Grössen. Rechts ist die Berechnung der Amplitude gezeigt.

Der gesamte Phasenunterschied ist


\begin{displaymath}
\Phi = \sum\limits_{k=0}^N \delta = (N+1)\frac{2\pi}{\lambda}d\sin\Theta =
\frac{N+1}{N}\frac{2\pi}{\lambda}a \sin\Theta
\end{displaymath} (6.42)

Für $N \rightarrow \infty$ ist


\begin{displaymath}
\Phi = \frac{2\pi}{\lambda}a \sin\Theta
\end{displaymath} (6.43)

Wie hängt nun die Amplitude von $\Phi$ ab?

Die Amplitude $A_0$ resultiert aus der Addition von $N+1$ Einzelamplituden $A$. Aus der Abbildung ist ersichtlich, dass


\begin{displaymath}
A_0 = 2 r \sin\left(\frac{\Phi}{2}\right)
\end{displaymath} (6.44)

Für den Winkel $\Theta=0$ ist $A_{max} = A(\Phi=0) = N\cdot A$. Die Amplituden der einzelnen Quellen sind unabhängig von der Beobachtungsrichtung. Deshalb ist auch die Bogenlänge $A_{max} = N\cdot A = r\Phi$. Wir lösen nach $r$ auf und setzen ein.


\begin{displaymath}
A_0 = 2 \frac{A_{max}}{\Phi} \sin\left(\frac{\Phi}{2}\right...
...\frac{A_{max}}{\frac{\Phi}{2}} \sin\left(\frac{\Phi}{2}\right)
\end{displaymath} (6.45)

Wenn wir berücksichtigen, dass $I = nA^2$ ist und wir $I_0 = nA_{max}^2$ setzen, erhalten wir für die Intensität


\begin{displaymath}
I = I_0 \left(\frac{\sin\left(\frac{\Phi}{2}\right)}{\frac{\Phi}{2}}\right)^2
\end{displaymath} (6.46)

Wenn wir $\Phi$ einsetzen, bekommen wir


\begin{displaymath}
I = I_0 \left(\frac{\sin\left(\frac{\pi}{\lambda}a \sin\Theta\right)}{\frac{\pi}{\lambda}a \sin\Theta}\right)^2
\end{displaymath} (6.47)

\includegraphics[width=0.4\textwidth]{einzelspalt_mw.eps} \includegraphics[width=0.4\textwidth]{einzelspalt_mw-1.eps}
Beugungsmuster als Funktion des Ablenkwinkels und, rechts, als Funktion des Abstandes von der optischen Achse

Wir können mit $\Theta(y) = \arctan{\frac{y}{\ell}}$ das Beugungsmuster für einen ebenen Schirm berechnen. Soll das Beugungsmuster in Funktion von $\Theta$ betrachtet werden, muss es mit einer Sammellinse (Gitter im Brennpunkt) betrachtet werden.

\includegraphics[width=0.4\textwidth]{einzelspalt_mw-2.eps} \includegraphics[width=0.4\textwidth]{einzelspalt_mw-3.eps}

Beugungsmuster als Funktion der Spaltbreite. Links kontiunuierlich und rechts für die Breiten $a=0.1,\;0.3,\;1,\;3,\;10$

Die Lage der Beugungsmaxima und -minima ist gegeben durch $\Phi/2 = n\pi$, $n=\pm 1,\pm 2,\ldots$ für die Minima und $\Phi/2 = (n+1/2)\pi$, $n= 0,\pm 1,\pm 2\ldots$ sowie $\Phi=0$ für die Maxima.


$\displaystyle \Theta_{max} =$ $\textstyle 0$    
$\displaystyle \Theta_{max,n} \approx$ $\textstyle \arcsin\left(\frac{\lambda (n+1/2)}{a} \right)$ $\displaystyle \;n \;\protect{\epsilon}\; \mathbb{N}$  
$\displaystyle \Theta_{max,-n} \approx$ $\textstyle \arcsin\left(\frac{\lambda (-n-1/2)}{a} \right)$ $\displaystyle \;n \;\protect{\epsilon}\; \mathbb{N}$  
$\displaystyle \Theta_{min,n} =$ $\textstyle \arcsin\left(\frac{\lambda n}{a} \right)$ $\displaystyle \;n \;\protect{\epsilon}\; \mathbb{Z}$ (6.48)

Die Amplitude in den Nebenmaxima $\Theta_{max,n}$ bekommt man durch Ableitung und Nullsetzen. Ungefähr liegen diese Maxima in der Mitte zwischen den Minima. Die Amplitude ist dort ungefähr


\begin{displaymath}
A_{max,n} = A_0\frac{\sin((n+1/2)\pi)}{(n+1/2)\pi} \approx
...
...{A_0}{(n+1/2)\pi}\hspace{0.1\textwidth}n=0,\pm 1, \pm 2,\ldots
\end{displaymath} (6.49)

Damit gilt für die Intensitäten der Nebenmaxima


\begin{displaymath}
I_{max,n}
\frac{I_0}{\left[(n+1/2)\pi\right]^2}\hspace{0.1\textwidth}n=0,\pm 1, \pm 2,\ldots
\end{displaymath} (6.50)


Tabelle 6.1: Lage der Minima und Maxima
Winkel Art Amplitude bezogen auf $I_0$
$0$ Maximum $1$
$\pm \pi$ Minimum $0$
$\pm 3\pi/2$ Maximum $\frac{4}{9\pi^2}$
$\pm 2\pi$ Minimum $0$
$\pm 5\pi/2$ Maximum $\frac{4}{25\pi^2}$
$\pm 7\pi/2$ Maximum $\frac{4}{49\pi^2}$
$\pm 9\pi/2$ Maximum $\frac{4}{81\pi^2}$


Die genaue Lage der Minima kann man durch


\begin{displaymath}
0 = \frac{\partial}{\partial \Phi} \left[\frac{\sin\left(\P...
...in(\Phi/2)\cos(\Phi/2)}{\Phi^2}-8\frac{\sin^2(\Phi/2)}{\Phi^3}
\end{displaymath} (6.51)

oder vereinfacht


\begin{displaymath}
0 =
\sin\left(\frac{\Phi}{2}\right)\left[\frac{\Phi}{2}\cos\left(\Phi\right)-2\sin\left(\frac{\Phi}{2}\right)\right]
\end{displaymath} (6.52)

Nullstellen gibt es für


$\displaystyle \Phi$ $\textstyle =$ $\displaystyle 2n\pi \hspace{1cm} n \epsilon \mathbb{Z}$  
$\displaystyle \Phi$ $\textstyle =$ $\displaystyle \tan(\Phi/2)$ (6.53)


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Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universiät Ulm