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Unterabschnitte


Matrixformulierung der Lichtpropagation

\framebox[\textwidth][c] {\centering\textbf{Dieser Stoff wurde am 10. 7. 2002 behandelt}}
(Siehe Yariv, Quantum Electronics[Yar75, 99])

Zur Behandlung von Resonatoren verwenden wir die Matrixdarstellung der Lichtausbreitung paraxialer Strahlen in einer zylindersymmetrischen Anordnung. Die Lage des Lichtstrahls wird durch den Vektor


\begin{displaymath}
\vec r = \left(\begin{array}{c}
r(z) \\
r'(z) \\
\end{array}\right)
\end{displaymath} (7.1)

wobei $z$ die Koordinate entlang der optischen Achse ist. Die Wirkung eines optischen Elementes wird durch eine Matrix $\mathbf{A}$ beschrieben


\begin{displaymath}
\vec r_{aus} = \mathbf{A} \vec r_{ein}
\end{displaymath} (7.2)


Tabelle 7.1: Matrizen für die Strahlausbreitung
Gerade Strecke
\includegraphics[width=0.95\textwidth]{matr-gerade.eps}
$\left[\begin{array}{cc}
1 & d \\
0 & 1 \\
\end{array}\right]$
Dünne Linse, Brennweite $f$ ($f>0$: Sammellinse, $f<0$: Zerstreuungslinse
\includegraphics[width=0.95\textwidth]{matr-linse.eps}
$\left[\begin{array}{cc}
1 & 0 \\
-\frac{1}{f} & 1 \\
\end{array}\right]$
Dielektrische Grenzschicht mit den Brechungsindizes $n_1$ und $n_2$
\includegraphics[width=0.95\textwidth]{matr-interf.eps}
$\left[\begin{array}{cc}
1 & 0 \\
0 & \frac{n_1}{n_2} \\
\end{array}\right]$
Sphärische dielektrische Grenzschicht mit Krümmungsradius $R$ und den Brechungsindizes $n_1$ und $n_2$
\includegraphics[width=0.95\textwidth]{matr-spaerisch.eps}
$\left[\begin{array}{cc}
1 & 0 \\
\frac{n_2-n_1}{n_2}\frac{1}{R} & \frac{n_1}{n_2} \\
\end{array}\right]$
Sphärischer Spiegel mit dem Krümmungsradius $R$
\includegraphics[width=0.95\textwidth]{matr-sphaerisch-spiegel.eps}
$\left[\begin{array}{cc}
1 & 0 \\
-\frac{2}{R} & 1 \\
\end{array}\right]$
Gerade Strecke
\includegraphics[width=0.95\textwidth]{matr-quadr.eps}
$\left[\begin{array}{cc}
\cos\left(\sqrt{\frac{k_2}{k}}\ell\right) & \frac{k}{k...
...\ell\right) & \cos\left(\sqrt{\frac{k_2}{k}}\ell\right) \\
\end{array}\right]$


\includegraphics[width=0.8\textwidth]{Linsenresonator.eps}
Linsenübertragungsstrecke als Modell für einen Laserresonator

Der Strahl von der $n$-ten zur $n+1$-ten Linse ist durch


\begin{displaymath}
\vec r_{aus} = \left[\begin{array}{cc}
1 & 0 \\
-\frac{1...
...rac{1}{f} & -\frac{d}{f}+1 \\
\end{array}\right]\vec r_{ein}
\end{displaymath} (7.3)

Wir haben dann eine Lichtausbreitung in einem Resonator, wenn die Strahllage nach der $n+2$-ten Linse gleich wie nach der $n$-ten ist. Daraus folgt


\begin{displaymath}
\vec r_{aus} = \left[\begin{array}{cc}
1 & d \\
-\frac{1...
...1}{f_2} & -\frac{d}{f_2}+1 \\
\end{array}\right]\vec r_{ein}
\end{displaymath} (7.4)

Ausmultipliziert erhalten wir


\begin{displaymath}
\vec r_{aus} = \left[\begin{array}{cc}
1-\frac{d}{f_2} & d...
...eft(1-\frac{d}{f_2}\right) \\
\end{array}\right]\vec r_{ein}
\end{displaymath} (7.5)

Um eine Resonatormode zu bekommen muss $\vec r_{aus} = \vec r_{ein}$ sein. Wir setzen


$\displaystyle A$ $\textstyle =$ $\displaystyle 1-\frac{d}{f_2}$  
$\displaystyle B$ $\textstyle =$ $\displaystyle d\cdot\left(2-\frac{d}{f_2}\right)$  
$\displaystyle C$ $\textstyle =$ $\displaystyle -\frac{1}{f_1}-\frac{1}{f_2}\cdot\left(2-\frac{d}{f_1}\right)$  
$\displaystyle D$ $\textstyle =$ $\displaystyle -\frac{d}{f_1}+\left(1-\frac{d}{f_1}\right)\cdot\left(1-\frac{d}{f_2}\right)$ (7.6)

\framebox[\textwidth][c] {\centering\textbf{Dieser Stoff wurde am 17.7.2002 behandelt}}

Materialien

Folien zur Vorlesung am 17. 07. 2002 (PDF)

Damit bekommen wir auch


$\displaystyle r_{n+2}$ $\textstyle =$ $\displaystyle A\cdot r_n + B\cdot r_n'$  
$\displaystyle r_{n+2}'$ $\textstyle =$ $\displaystyle C\cdot r_n + D\cdot r_n'$ (7.7)

Wir lösen die erste Gleichung nach $r_n'$ auf und erhalten

\begin{displaymath}
r_n' = \frac{1}{B}\left(r_{n+2}-A\cdot r_n\right)
\end{displaymath} (7.8)

Diese Gleichung schreiben wir um 2 verschoben hin und bekommen

\begin{displaymath}
r_{n+2}' = \frac{1}{B}\left(r_{n+4}-A\cdot r_{n+2}\right)
\end{displaymath} (7.9)

Wir setzen diese Resultate in die zweite Gleichung (7.7) ein und erhalten


\begin{displaymath}
r_{n+4}-\left(A+D\right)r_{n+2} +\left(AD-BC\right)r_n = 0
\end{displaymath} (7.10)

Durch ausrechnen erhält man, dass $AD-BC = 1$ ist. Wenn wir $b = \frac{1}{2}\left(A+D\right) =
\left(1-\frac{d}{f_2}-\frac{d}{f_1}+\frac{d^2}{2 f_1 f_2}\right)$ setzen, können wir schreiben


\begin{displaymath}
r_{n+4} - 2 b r_{n+2} + r_n = 0
\end{displaymath} (7.11)

Diese Differenzengleichung ist formal äquivalent zu einer Differentialgleichung vom Typ $\ddot{r}+ kr =
0$7.1 Die Lösung der Differentialgleichung ist $r(z) =
r(0)\exp\left[\pm i \sqrt{k} z\right]$. Deshalb setzen wir in die Differenzengleichung den Ansatz $r_s = r_0
\exp\left[i s \Theta\right]$ mit $s=2n$ ein und erhalten


\begin{displaymath}
e^{2 i \Theta} -2 b e^{i \Theta}+ 1 = 0
\end{displaymath} (7.12)

Die Lösung ist


\begin{displaymath}
e^{i\Theta} = b \pm \sqrt{b^2-1} = b \pm i\sqrt {1-b^2}
\end{displaymath} (7.13)

Mit $b = \cos\Theta$ und daraus $\sqrt{1-b^2} = \sin\Theta$ ist die obige Gleichung erfüllt. Die allgemeine Lösung ist also


\begin{displaymath}
r_s = r_{max}\sin(s\Theta + \delta)
\end{displaymath} (7.14)

mit $r_{max} = r_0/\sin\delta$. Damit wir eine stabile Lösung haben, muss $\Theta$ reell sein. Daraus folgt


\begin{displaymath}
\vert b\vert\leq 1
\end{displaymath} (7.15)

Aus der Definition von $b$ folgt


$\displaystyle -1$ $\textstyle \leq 1-\frac{d}{f_1}-\frac{d}{f_2}+\frac{d^2}{2f_1 f_2}$ $\displaystyle \leq 1$  
$\displaystyle 0$ $\textstyle \leq \left(1-\frac{d}{2f_1}\right)\left(1-\frac{d}{2f_2}\right)$ $\displaystyle \leq 1$ (7.16)

Stabilität

\framebox[\textwidth][c] {\centering\textbf{Dieser Stoff wurde am 17.7.2002 behandelt}}

Wenn wir die neuen normierten Koordinaten $x = d/2f_1$ und $y = d/2f_2$ einführen, heisst die Stabilitätsbedingung


\begin{displaymath}
0 \leq \left(1-x\right)\left(1-y\right) \leq 1
\end{displaymath} (7.17)

\includegraphics[width=0.5\textwidth]{resonator-stabil-2.eps}
Stabilitätsdiagramm für Strahlführoptiken mit Linsen. Die gelbliche Farbe zeigt die instabilen Bereich, die türkis-Farbe die stabilen

Das obige Stabilitätsdiagramm kann auch für Spiegel berechnet werden, indem man $f = R/2$ setzt, wobei $R$ der Krümmungsradius des Spiegels ist.

\includegraphics[width=0.5\textwidth]{resonator-stabil-3.eps}
Das Stabilitätsdiagramm für Spiegelresonatoren


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Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universiät Ulm