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Bestimmung der Atomgrösse

Die Grösse von Atomen kann mit Röntgenbeugung bestimmt werden. Eine weitere, unabhängige Möglichkeit ist der Wirkungsquerschnitt.





\includegraphics[width=0.7\textwidth]{querschnitt}
Berechnung des Streuquerschnitts mit zwei Teilchen mit den Radien $ r$ und $ R$.




Aus der Zeichnung liest man ab, das der Streuquerschnitt

$\displaystyle \sigma = \pi \left(r+R\right)^2$ (2.10)

ist. Für viele Teilchen in einem Volumen der Fläche $ A=\pi R^2$ und der Dicke $ d$ schreibt man für die Wahrscheinlichkeit $ W$ einer Kollision

$\displaystyle W = \frac{\textrm{Fläche aller }\sigma\textrm{ im durchschossenen Volumen}}{A}$

Dabei haben wir nicht berücksichtigt, dass ab einer gewissen Tiefe $ d$ die Streuquerschnitte $ \sigma$ sich teilweise überlappen. Zur Berechnung müssen wir also auf eine differentielle Formulierung übergehen. Wenn $ N_a$ die Anzahl der Atome im Volumen $ V$ ist, $ N$ die Anzahl der Partikel am Eingang der Schicht und $ \Delta N$ die Anzahl der Streufälle ist, dann nimmt die Anzahl der Partikel nach der Strecke $ \Delta x$ ab wie

$\displaystyle \Delta N = -W\cdot N = -\frac{N_a \cdot \sigma}{A}\cdot N$ (2.11)

Ersetzen wir $ N_a$ durch $ n\cdot A \cdot \Delta x$, wobei $ n$ die Teilchenzahldichte der Atome ist, bekommen wir

$\displaystyle \Delta N = \frac{n\cdot A \cdot \Delta x \cdot \sigma}{A}\cdot N = n \cdot \Delta x \cdot \sigma \cdot N$ (2.12)

Oder, nach dem Übergang zur differentiellen Schreibweise

$\displaystyle \frac{dN}{N} = -n \cdot \sigma \cdot d x$ (2.13)

Die Lösung für eine durchschossene Fläche der Dicke $ x$ ist

$\displaystyle N(x) = N_0 \exp\left(-n\cdot \sigma\cdot x\right)$ (2.14)

Die Zahl $ N_{streu}$ der abgelenkten Atome ist

$\displaystyle N_{streu}(x) = N_0-N(x) = N_0\left(1-\exp\left(-n\cdot \sigma\cdot x\right)\right)$ (2.15)

$ \alpha = n\sigma$ ist der totale Wirkungsquerschnitt. Also kann man durch die Bestimmung der Anzahl gestreuten oder ungestreuten Atome $ \sigma$ und daraus, wenn man gleiche Atomsorten für die Projektile und die Ziele verwendet ($ R=r$) auch $ r$ bestimmen.


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Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universiät Ulm