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Skript: PDF-Datei Übungen: Blätter
(Siehe Haken, Wolf, Atom-und Quantenphysik [HW04, pp. 7-10])
Wenn man einen Kristall immer weiter mit mechanischen Methoden zerkleinert, so scheint dies ein kontinuierlicher
Prozess zu sein.
Versuch zur Vorlesung:
Kristall-Zerkleinerung
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Was bringt einem dazu, anzunehmen, dass die Materie aus kleinsten Einheiten aufgebaut ist?
- Optik
- Auch bei klarster Luft ist der Himmel blau. Das von oben kommende Licht muss in der hohen Atmosphäre
gestreut werden. Dies kann nur an Inhomogenitäten der Luft geschehen. Also muss die Luft
eine Körnigkeit haben. Wir wissen durch Rayleigh, dass die Streuung proportional zu
läuft,
wenn die streuenden Teilchen sehr viel kleiner als die Lichtwellenlänge sind.
Da der Himmel blau ist, muss also die Längenskala der Körnigkeit sehr viel kleiner als die mittlere
Wellenlänge des Sonnenlichts sei, also
. Die Streuung führt übrigens auch zu einer
Polarisation.
- Chemie
- Bei jeder chemischen Reaktion werden Stoffe immer in gewissen, unabänderlichen
Gewichtsverhältnissen umgesetzt. Das heisst, dass die Ursache der Körnigkeit materialspezifisch ist. Weiter
findet man, dass Stoffe wie Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff eine Körnigkeit haben, die ein Vielfaches der
Körnigkeit des Wasserstoffs ist.
- Brownsche Bewegung
- Robert Brown
beobachtete die Zitterbewegung einzelner Atom und schloss daraus, dass Wasser aus Teilchen bestehen müsse.
- Röntgenbeugung
- Mit der von Max von Laue
erstmals beobachteten Röntgenbeugung
durch Max von Laue (Nobelpreis 1914) konnte erstmals gezeigt werden, dass feste Materie aus
einzelnen kleinsten Teilchen bestand, deren Grösse aus den Beugungsmustern bekannt war.
Die Avogadro-Zahl
gibt an, wie viele Teilchen in
einem Mol vorhanden sind. In Deutschland wird manchmal auch die Loschmidt-Zahl verwendet, sie ist aber
im Rest der welt nicht gebräuchlich. Bei Kenntnis der
Boltzmann-Konstante
kann auf verschiedene Weise bestimmt werden:
- Elektrolyse
- Wenn die Elementarladung bekannt ist, kann man aus dem Strom und der abgeschiedenen
Masse die
Faraday-Zahl
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(2.1) |
bestimmt werden. Damit ist auch die Avogadro-Zahl bestimmt.
- Gaskonstante und Boltzmann-Konstante
- Es gilt die Beziehung
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(2.2) |
Die Gaskonstante kann aus der Gleichung für ideale Gase abgeleitet werden, zum Beispiel aus
-Diagrammen.
-Diagramm für ein ideales Gas
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Die Boltzmann-Konstante kann aus dem Sedimentationsgleichgewicht bestimmt werden (Jean-Babtiste Perrin[Per09],
Nobelpreis 1926). Er erhielt für die Höhenverteilung die folgende Gleichung1:
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(2.3) |
Hier ist das Volumen eines Teilchens, die Dichte dieses Teilchens, die Dichte der
umgebenden Flüssigkeit, der Betrag des Feldvektors der Gravitation an der Erdoberfläche und die
Höhe.
- Röntgenbeugung
- William Henry Bragg
und sein Sohn
William Lawrence Bragg
(beide
Nobelpreis 1915)
entwickelten 1913 die Drehkristallmethode und die Bragggleichung die die Streuwinkel mit
der Wellenlänge und dem Netzebenenabstand verknüpft.
Gangunterschied bei der Bragg-Streuung
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(2.4) |
Aus dem Netzebenenabstand kann man das Volumen eines Atoms
bestimmen. Die Avogadrozahl folgt dann aus
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(2.5) |
NaCl kristallisiert in einem kubischen Gitter mit dem Netzebenenabstand , wobei sich in der
Einheitszelle jeweils ein positives und ein negatives Ion befinden. Dies ist äquivalent zu dem Würfel
in der Abbildung unten mit der halben Kantenlänge , wobei sich die positiven
-Ionen (klein) und die negativen -Ionen abwechseln.
-Gitter
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Die Ionen an den Ecken sind Teil von 8 Würfeln, so dass in diesem Würfel mit dem Volumen
netto ein Ion, also ein halbes
liegt. Die Dichte der ist demnach
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(2.6) |
Mit
bekommen wir aus Gleichung (2.5) und aus Gleichung (2.6)
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(2.7) |
und damit
|
(2.8) |
Mit den Daten
und
sowie
bekommt man
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Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universiät Ulm