Literatur | |
Versuch zur Vorlesung: | |
Optische Scheibe (Versuchskarte O-046) | |
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Brechung von Licht an einer gekrümmten Glasoberfläche
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Gleich wie mit Spiegeln können Abbildungen mit Linsen durchgeführt werden. Für kleine Winkel gilt sin Θ ≈ Θ. Wir erhalten
| (5.1) |
β ist der Aussenwinkel von P′CA. Also ist
| (5.2) |
Θ1 ist der Aussenwinkel von PAC.
| (5.3) |
Nach Elimination von Θ1 folgt
| (5.4) |
Für kleine Winkel (paraxiale Näherung) gilt, dass α ≈s∕g, β = s∕r und γ = s∕b ist, wobei g die Gegenstandsweite, b die Bildweite und r der Krümmungsradius der Oberfläche ist. Eingesetzt:
| (5.5) |
Hier sind, im Gegensatz zum sphärischen Spiegel, die reellen Bilder hinter der Grenzfläche.
Nach dem Strahlensatz ist n1 = n2. Der Abbildungsmassstab ist also
| (5.6) |
Literatur | |
Versuch zur Vorlesung: | |
Optische Scheibe (Versuchskarte O-046) | |
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Wir betrachten eine dünne Linse, das heisst, dass wir die Dicke des Glases vernachlässigen. Die Linsenoberflächen sollen die Krümmungsradien r1 und r2 (rechts) haben. r1 ist der Krümungsradius einer konvexen Oberfläche , aus der Sicht des ankommenden Lichtstrahles) und damit positiv. r2 ist der Krümmungsradius einer konkaven Grenzfläche (wieder aus der Sicht des ankommenden Lichtstrahles) und damit negativ. Die Linse mit dem Brechungsindex n ist in Luft (Brechungsindex = 1). Ein Gegenstand befindet sich im Abstand g links vor der ersten Ebene, und damit auch im Abstand g vor der Mittelebene. Die Bildweite b1 aufgrund der ersten Oberfläche nach wird Gleichung (5.5) mit
| (5.7) |
Das Bild ist virtuell, da das Licht auch noch an der zweiten Grenzfläche gebrochen wird. In unserer Abbildung ist die Bildweite b1 negativ. Diese Bildweite b2 ist für die zweite Oberfläche die Gegenstandsweite g2 = −b1. Die Abbildungsgleichung dort lautet
| (5.8) |
Eingesetzt und addiert ergibt sich
wobei wir g = ∞ gesetzt haben. Dann ist b = f die Brennweite. Bei einer symmetrischen Linse ist r1 = −r2 = r und damit f = .
Versuch zur Vorlesung: | |
Brennweitenbestimmung nach Bessel (Versuchskarte O-055) | |
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Die zwei Positionen einer Linse, bei denen eine scharfe Abbildung erreicht wird.
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Zur Berechnung verwenden wir die Abbildungsgleichung
| (5.11) |
mit der Nebenbedingung
| (5.12) |
Aus den beiden Gleichungen erhalten wir
| (5.13) |
Damit bekommen wir
Die Lösung der quadratischen Gleichung ist:
Die Linse wird auf die zwei Positionen eingestellt, in denen eine scharfe Abbildung geschieht. Der Abstand dieser zwei Positionen ist:
| (5.16) |
Dann ist
| (5.17) |
Somit ist die Brennweite
| (5.18) |
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Licht breitet sich in einem optisch dichteren Medium langsamer aus als im dünneren. Bei einer Konvexlinse treffen die achsennahen Lichtstrahlen eher auf das Glas als die achsenferneren. Diese überholen deshalb die achsennahen Lichtstrahlen. Im Wellenbild bedeutet dies, dass ebene Wellen zu konzentrisch auf einen Punkt zulaufenden Wellen werden: die Linse fokussiert.
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Zerstreuungslinse
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Bei einer Zerstreuungslinse sind die Oberflächen konkav gekrümmt. Die Krümmungsradien sind negativ. Eine Konkavlinse (Zerstreuungslinse) wirkt wie ein Konvexspiegel.
Literatur | |
Bei einer Linse gelten die folgenden Regeln zur Konstruktion der Bilder:
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Abbildung bei einer Konvexlinse
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Die Konstruktion der Abbildung bei einer Konvexlinse ist in der obigen Abbildung gezeigt. g ist die Gegenstandsweite, b die Bildweite und f die Brennweite. Die Vergrösserung ist:
| (5.19) |
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Abbildung bei einer Konkavlinse
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Die Bildkonstruktion bei einer Konkavlinse verläuft analog zu der bei einer Konvexlinse.
Literatur | |
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Eine dicke Linse wird wie eine dünne berechnet, mit der Ausnahme, dass alle Messungen von Distanzen von den jeweiligen Hauptebenen aus gemacht werden müssen.
Literatur | |
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Geometrie eines Doppellinsensystems
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Bei mehreren Linsen berechnet man aus der Brennweite f1 und der Gegenstandsweite g1 die Bildweite b1. Die Lage des Bildes gibt die Gegenstandsweite g2 der zweiten Linse. Mit der Brennweite der zweiten Linse f2 kann das Bild b2 berechnet werden. Zur Berechnung benötigen wir noch den Abstand der Linsen ℓ. Die Gegenstandsweite der zweiten Linse ist g2 = ℓ −b1.
Aus der Abbildungsgleichung erhalten wir
Durch die Kombination der beiden Gleichungen erhalten wir
Diese Gleichung hat eine Divergenz bei (ℓ−f2)(g1 −f1)−f1g1 = 0, das heisst bei der Gegenstandsweite
| (5.22) |
Beispiel
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Die Position des Bildes für verschiedene xg = −g1 im obigen Beispiel
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