Eine Wärmekraftmaschine transportiert Wärme von einem Wärmebad in ein zweites mit einer niedrigeren Temperatur und gibt dabei mechanische (allgemein jede nichtthermische) Energie ab.
Bei einem Otto-Motor wird ein Luft-Benzin-Gemisch der Umgebungstemperatur angesaugt und adiabatisch auf verdichtet. Dann wird dieses Gemisch entzündet und erreicht die Temperatur . Die heissen Gase drücken einen Kolben nach unten. Am unteren Umkehrpunkt, dem unteren Totpunkt, hat das Gas die Temperatur . Darauf wird das Gas an die Umgebung abgegeben. Im -Diagramm sieht dies so aus:
Arbeitszyklus eines Ottomotors. :
ansaugen, adiabatisch verdichten, : Verbrennung, : Expansion
(Arbeitstakt), Öffnen des Auslassventils (isochor) und Ausstoss der
Verbrennungsgase.
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Wärmestrom vom Wärmebad (Wärmereservoir) bei zum Wärmebad bei
, wobei die mechanische Arbeit abgegeben wird.
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Beim Ottomotor kann nur der Übergang von nach mechanische Arbeit leisten. Alle anderen Übergänge sind adiabatisch, isochor oder isobar mit Ankopplung an die Umgebungsluft.
Bei ist die innere Energie
Bei erniedrigt sie sich auf
Die Differenz der inneren Energien wird in mechanische Energie umgewandelt. Der Wirkungsgrad ist also
(4.365) |
Genauer betrachtet wird bei der Verbrennung Luft mit der Temperatur auf erwärmt. Die zugeführte Energie ist . Die Auspuffgase mit der Temperatur werden an die Umgebung mit abgegeben. Der energetische Verlust ist also . Schliesslich wird noch mechanische Energie benötigt, um die angesaugte Luft von auf zu erwärmen, also eine Energie von der Grösse . Die Energiebilanz ist
Verbrennung | |||||
Arbeitstakt | |||||
Verluste an die Umwelt | |||||
Kompression | |||||
Bilanz der mechanischen Energie |
Der Wirkungsgrad wird in Worten so definiert:
Der Wirkungsgrad ist das Verhältnis der erzielten Nutzenergie zur der Maschine zugeführten Energie. |
Dies bedeutet bei einer Wärmekraftmaschine, dass ist, da die zugeführte Wärmemenge grösser ist als die abgegebene mechanische Energie. Bei einer Kältemaschine (Kühlschrank), ist die Nutzenergie die abgeführte thermische Energie. Zugeführt wird die mechanische Energie. Bei der Kältemaschine ist .
Der Wirkungsgrad des Ottomotors ist dann (unter Berücksichtigung der Vorzeichen
Nun liegen die Temperaturen und auf der gleichen Adiabaten. Es gilt also
Da und auf der gleichen Adiabaten liegen, gilt auch
Weiter ist nach unserem -Diagramm (Abbildung 4.13) ist und , also
Deshalb muss gelten
(4.367) |
Da die wesentlichen Takte des Otto-Zyklus adiabatisch und isochor sind, können wir den Wirkungsgrad auch mit dem Kompressionsverhältnis (für die Drucke) ausdrücken ( und ):
(4.368) |
Daraus berechnet man wie die Temperaturen vom Kompressionsverhältnis abhängen
(4.369) |
Drücken wir den Adiabatenkoeffizienten mit der Anzahl der molekularen Freiheitsgrade aus bekommen wir die Gleichung für den Wirkungsgrad als Funktion des Kompressionsverhältnisses
(4.370) |
Um für reale Motoren den Wirkungsgrad abzuschätzen, benötigen wir die Anzahl Freiheitsgrade der Moleküle im Verbrennungsraum. Da Luft zu 80% aus Stickstoff besteht, nehmen wir an, dass ist. Wir verwenden hier das Volumenkompressionsverhältnis
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Ideale gasbetriebene Wärmekraftmaschinen haben alle den beim Otto-Motor im Abschnitt 4.8.1 angegebenen Wirkungsgrad. Theoretisch das erste mal abgeleitet wurde dieser Wirkungsgrad durch Sadi Carnot. Er benutzte eine idealisierte Wärmekraftmaschine, die heute unter dem Namen Carnot-Maschine um den Wirkungsgrad abzuleiten.
Die Carnot-Maschine verwendet vier Arbeitszyklen, zwei Isothermen und zwei Adiabaten.
Schematische Funktion einer Carnot-Maschine
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Wir verwenden dabei die Definition der Entropie:
(4.371) |
Arbeitsdiagramm der Carnot-Maschine
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Die innere Energie kann nur durch Zufuhr von Wärme () oder mechanischer Arbeit () geändert werden
(4.372) |
Bei Isothermen ändert sich die innere Energie nicht, das heisst, dass ist. Damit gilt für Isothermen auch
(4.373) |
Bei den Adiabaten wird keine Wärme mit der Umgebung ausgetauscht. Deshalb ist . Damit sind die zugeführte mechanische Energie und die Änderung der inneren Energie gleich.
(4.374) |
Während der beiden isothermen Zustandsänderungen ist die Carnot-Maschine jeweils an Wärmebäder der Temperaturen und gekoppelt. Dabei soll gelten. Die Temperatur auf der Isothermen kann nur deshalb konstant gehalten werden, da die Wärmebäder Wärme zuführen oder aufnehmen. Die ausgetauschte Wärmemenge entlang einer Isothermen ist gegeben durch
(4.375) |
(4.376) |
Auf den Adiabaten ist die Änderung der inneren Energie proportional zu der zugeführten mechanischen Arbeit. Da bei der Änderung von der Isothermen bei zu der bei die Änderung der inneren Energie das Negative der Änderung beim Übergang von nach sein. Deshalb tragen die Adiabaten nichts zur abgegebenen mechanischen Arbeit bei.
Wir erhalten also für den Wirkungsgrad
(4.377) |
Othmar Marti