Wir verwenden die barometrische Höhenformel (siehe Gleichung (3.56) )
Hier ist die Masse des Gases. Beziehen wir alles auf ein Mol, dann ist und , wobei die Masse eines Teilchens ist. Der Exponent wird dann
Boltzmann hat diese Gleichung verallgemeinert, indem er für jede thermodynamische, von der Energie abhängige Grösse postuliert hat
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Diese Funktion ist die Boltzmannsche Verteilungsfunktion. Verwendet man anstelle der potentiellen Energie ein Potential , lautet die Boltzmannverteilung
(4.353) |
Die Teilchendichte ist entsprechend mit der Höhe Boltzmann-verteilt.
(4.354) |
Dabei ist die Masse eines einzelnen Teilchens. Mit dem Potential ausgedrückt ist
Betrachtung von Teilchenströmen von links nach rechts und
von rechts nach links.
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Wir betrachten einen Teilchenstrom aus dem Volumen links von der Fläche nach rechts. Im ganzen Gebiet, sowohl links wie rechts von , soll die Teilchendichte eine Funktion von sein. Die Abhängigkeit von den anderen Koordinaten können wir vernachlässigen, wenn genügend klein ist. In der Nähe von , an den Stellen können wir die Teilchenzahldichte abschätzen, indem wir die Steigung an der Stelle zur Schätzung verwenden.
Analog kann der Wert der gemittelten Geschwindigkeit an den Stellen bestimmt werden.
Die Teilchen sollen jedes eine individuelle Geschwindigkeit haben. Wenn wir zum Mittel über alle Geschwindigkeitsbeträge wechseln, wird nur ein Teil der Teilchen sich durch die Fläche bewegen. Wenn wir die Fläche als eine Seite eines Würfels betrachten, in dem sich die Teilchen mit gleicher Wahrscheinlichkeit in alle Richtungen bewegen, dann wird aller Teilchen die Fläche durchstossen. Der Teilchenfluss durch in der Zeit ist dann
(4.355) | ||
(4.356) |
Diese beiden Ausdrücke können mit Hilfe der Taylorentwicklung umgeschrieben werden:
Der Netto-Teilchenstrom durch in der Zeit ist
Wir nehmen an, dass die Temperatur konstant sei. Dann ist die innere Energie konstant und damit die gemittelte kinetische Energie der Teilchen damit ist aber auch konstant (und die Ableitung nach dem Ort null). Also ist
Die Grösse heisst Diffusionskoeffizient. Die Einheit von ist
Wir können Gleichung (4.79) in eine Differentialgleichung umschreiben.
(4.358) |
Die transportierte Masse ist
In drei Dimensionen lautet das 1.Ficksche Gesetz
Durch die Diffusion wird Masse transportiert |
Das 1. Ficksche Gesetz wird oft auch mit der Teilchenstromdichte formuliert. Mit den Beziehungen
wobei die Teilchenmasse ist. Das erste Ficksche Gesetz lautet dann
Aus der Massenerhaltung oder der Erhaltung der Teilchenzahl folgt das zweite Ficksche Gesetz
Dieser Stoff wurde am 31. 05. 2007 behandelt |
Materialien
Folien zur Vorlesung am 21. 05. 2007 PDF |
Teilchenströme und hervorgerufen durch die
Gravitationskraft und die Diffusion
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Wenn ein Teilchen, das einer Kraft ausgesetzt ist, sich durch ein Medium mit Streuzentren bewegt, verliert es immer wieder Impuls an die Streuzentren. Seine Geschwindigkeit wird zuerst wachsen und mit der Zeit einen konstanten Wert annehmen, der proportional zu ist.
(4.363) |
Die Proportionalitätskonstante heisst Beweglichkeit. Ihre Einheit ist
Daraus resultiert mit der Teilchendichte die Teilchenstromdichte
Der Diffusionsstrom ist nach dem 1. Fickschen Gesetz (siehe Gleichung (4.81) ) durch
gegeben. Im Gleichgewicht müssen sich die beiden Ströme gerade kompensieren
Die Lösung dieser Differentialgleichung ist
Diese Gleichung, hergeleitet aus der Betrachtung der Diffusion und die isotherme barometrische Höhenformel und die daraus abgeleitete Boltzmannverteilung beschreiben die gleiche Situation. Deshalb müssen die Exponenten gleich sein.
Othmar Marti