Dieser Stoff wurde am 04. 06. 2007 behandelt |
Materialien
Folien zur Vorlesung am 04. 06. 2007 PDF Übungsblatt 08 ausgegeben am 04. 06. 2007 Lösungsblatt 08 ausgegeben am 04. 06. 2007 |
Wärme ist Energie. Wenn Wärme transportiert wird, muss also Energie transportiert werden. Dies ist auf verschiedene Weise möglich:
Hier wollen wir Gleichungen für den Wärmetransport in Festkörpern angeben. Wenn die Festkörper Isolatoren sind, wird die Wärme durch Gitterschwingungen oder Phononen transportiert.
Mechanismus der
Wärmeleitung in Isolatoren. Die Kopplung lässt die Schwingung ausbreiten.
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Wir nehmen an, dass bei gleichen Materialien der Wärmestrom zwischen zwei Punkten umso grösser ist, je grösser der Temperaturunterschied ist. In einer Dimension bedeutet dies, dass
ist. In drei Dimensionen ersetzen wir wieder die Differentiation nach einer Koordinate durch den Gradienten. Sei die Temperaturverteilung. Dann ist die Wärmestromdichte in drei Dimensionen durch
gegeben. Gleichung (4.100) heisst Wärmeleitungsgleichung. ist die Wärmeleitfähigkeit. Die Einheit der Wärmeleitfähigkeit ist
Die Einheit der Wärmestromdichte ist
Der gesamte Wärmestrom ist die über eine Querschnittsfläche integrierte Wärmestromdichte .
(4.379) |
Wärmeleitung durch einen Stab
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Wir betrachten die Wärmeleitung durch eine Prisma mit der Länge entlang der Koordinatenachse . Das Prisma habe einem kleinen Querschnitt . Entlang des Stabes soll keine Energie verloren gehen. Im stationären Zustand muss dann die Wärmestromdichte überall im Stab konstant sein.
Die Temperatur soll sich über den Querschnitt (- und -Achse) nicht ändern. Deshalb muss auch gelten
Aus der Wärmeleitungsgleichung (4.100) folgt dann
Analog zu der Strömung von Flüssigkeiten gibt es für Wärmeströme eine Kontinuitätsgleichung
(4.383) |
wobei die Dichte des Materials ist (Einheit: ) und die Wärmekapazität (Einheit: ).
Die Kontinuitätsgleichung besagt, dass die innere Energie und damit die Temperatur sich nur ändern können, wenn Wärme fliesst.
Die Wärmeleitungsgleichung und die Kontinuitätsgleichung für den Wärmestrom ergeben zusammen die Gleichung
Wenn Wärmequellen vorhanden sind, modifiziert sich die Kontinuumsgleichung zu
(4.386) |
(4.387) |
Wärmeübergang zwischen zwei Körpern
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Die beiden Körper sollen sich an einer Kontaktfläche ganz nahe aneinander oder in Kontakt gebracht werden. Diese Kontaktfläche habe die Grösse .
Die übertragene Wärmeleistung ist proportional zur Temperaturdifferenz.
Seien die die Wärmekapazitäten und die Massen der beiden in Kontakt gebrachten Körper und . Wenn die Temperatur des Körpers konstant ist, wenn also ein Wärmereservoir oder Wärmebad ist ( , mit der Wärmekapazität ) gilt
(4.388) |
(4.389) |
Die Temperatur des Körpers mit der Masse ändert sich also mit der Zeit wie
(4.390) |
Wenn die Wärmeleitfähigkeit als konzentriertes Element behandelt werden kann, gelten bei komplizierten Netzwerken die Kirchhoffschen Gesetze.
Anzahl Moleküle, die
auf eine Fläche treffen.
bezeichnet
den Ort des letzten Zusammenstosses vor dem Eintreffen auf der Fläche .
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Wir betrachten die Teilchen, nach dem letzten Zusammenstoss mit einem anderen Molekül die Fläche durchqueren. Wir nehmen an, dass es keine Konvektion gibt und dass das Gas an den Wänden deren Temperatur hat. Weiter sei . Bei einer Fläche parallel zu den Platten an der Position gilt dann für die kinetischen Energien der Teilchen in den zwei möglichen Richtungen
Anzahl Atome auf einer Kugelfläche
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Zur Berechnung der Wärmeleitung benötigen wir zuerst die Anzahl Atome auf einer Kugelfläche
(4.391) |
Die freie Flugstrecke ist dann proportional zur mittleren freien Weglänge . Wir setzen . An der Stelle des letzten Zusammenstosses berechnen wir die Temperatur über das erste Glied der Taylor-Reihe
Die transportierte kinetische Energie ist
Insgesamt wird also
(4.392) |
Die beiden Teilintegrale ergeben
Also ist
(4.393) |
und in der umgekehrten Richtung
(4.394) |
In der Summe ist die Wärmeleistung
(4.395) |
Die Wärmeleitfähigkeit wird damit
(4.396) |
Nun ist
(4.397) |
unabhängig von und proportional zu .
Wenn ist, bewegen sich die Moleküle von einer Wand zu der anderen Wand, ohne dass sie sich untereinander stossen. Alle Moleküle, die von der Wand streuen, haben eine Geschwindigkeitsverteilung, die der Temperatur entspricht. Alle Moleküle, die von der Wand streuen, haben eine Geschwindigkeitsverteilung, die der Temperatur entspricht. Das Gas hat somit keine thermische Verteilung und insbesondere keinen Temperaturgradienten.
Die Wärmeleiteigenschaften von verdünnten Gasen werden zum Beispiel in Thermosflaschen oder Pirani-Vakuummessröhren verwendet.
Othmar Marti