(Siehe Reif, Statistical and Thermal Physics [Rei65, pp. 112])
Wir lassen nun einen externen Parameter zu. könnte zum Beispiel das Volumen sein. Die Anzahl Zustände zwischen und hängt nun von ab. Sei im Intervall .
Wenn sich um ändert, ändert sich die Energie des Mikrozustandes um den Wert . Die Änderung ist für jeden Zustand anders.
Wir nennen , die Anzahl Zustände zwischen und deren Ableitungen zwischen und liegen.
(4.446) |
Wenn wir um ändern, wie viele Zustände wechseln dann von einer Energie kleiner zu einer Energie grösser als ?
Die Summe über alle Zustände ist
mit dem Mittelwert
Wenn die Energie
eine Funktion von ist gilt für die Änderung der Energie des Zustandes .
In der Physik heisst die Grösse
die zur Variablen konjugierte verallgemeinerte Kraft. |
Dieser Stoff wurde am 21. 06. 2007 behandelt |
Materialien
Folien zur Vorlesung am 21. 06. 2007 PDF Übungsblatt 11 ausgegeben am 25. 06. 2007 |
Zum Beispiel gilt und damit
ist also die zum Volumen konjugierte verallgemeinerte Kraft.
Analog erhalten wir mit die Beziehung
Die dazugehörige Arbeit ist allgemein so definiert (Gleichung für totale Differentiale):
(4.450) |
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Wie ändert sich nun wenn nach ändert? ist nach der Definition in Gleichung (4.170) die Zahl der Moleküle von unterhalb nach oberhalb wechselt. Die Grösse nimmt zu, weil Zustände hinzukommen und Zustände wegfallen. Die Bilanz ist (wir verwenden die Definition der Ableitung)
(4.451) |
Aus Gleichung (4.171) bekommt man
und damit
Wir teilen beide Seiten durch und bekommen
Diese Gleichung ist äquivalent zu
(4.452) |
Wenn ist, ist der erste Summand . Den zweiten Summanden kann man abschätzen, wenn man die Ableitung durch die Steigung der Gerade zum Nullpunkt ersetzt. Dann ist der erste Summand auf der rechten Seite der Gleichung für grosse Systeme () um den Faktor grösser als der zweite Summand. Der zweite Summand kann deshalb vernachlässigt werden. Mit und Gleichung (4.172) bekommt man
Diese formale Beziehung soll nun anhand von Beispielen erläutert werden.
(4.454) |
Bei mehreren externen Parametern modifiziert sich Gleichung (4.176) zu
Wir betrachten ein isoliertes System , das aus zwei Teilsystemen besteht. Das Volumen ist vom Volumen durch einen beweglichen Kolben getrennt. Die Gesamtenergie sei konstant: , wie auch das Gesamtvolumen . Die beiden Systeme tauschen Wärme und mechanische Arbeit aus.
Skizze
eines gekoppelten Systems, das durch einen Kolben getrennt ist.
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Wir betrachten eine infinitesimale Änderung des Zustandes mit den externen Parametern und verwenden Gleichung (4.176) (verallgemeinerte Kräfte)
(4.455) |
In unserem Falle ist und die innere Energie. Somit erhalten wir mit für unseren infinitesimalen Prozess
(4.456) |
Wir können für infinitesimale Prozesse auch schreiben
(4.457) |
Bei einem adiabatischen Prozess ist und damit . Somit ändert sich auch bei einem adiabatischen Prozess nicht!
Das Gleichgewicht ist erreicht, wenn die Wahrscheinlichkeit
maximal |
ist.
Die Anzahl Zustände des Gesamtsystems sind
(4.458) |
Das Maximum der Wahrscheinlichkeit, der Anzahl Zustände und damit der Entropie wird erreicht, wenn
(4.459) |
Analog erhält man für das zweite Teilsystem
Wir haben dabei wegen der Energieerhaltung und wegen der Volumenerhaltung geschrieben. Die Summe der Gleichungen 4.184 und 4.185 ergibt
(4.462) |
Dies muss für beliebige und gelten. Darum haben wir
(4.463) | ||||||||||
(4.464) |
Dies sind die erwarteten Gleichgewichtsbedingungen, aber nun mit statistischen Argumenten hergeleitet.
Othmar Marti