System aus zwei Molekülsorten und (links) und nach Mischung.
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Wir betrachten nun ein Gesamtsystem, bei dem zu Beginn zwei Molekülsorten und in zwei getrennten Kompartimenten mit den Volumina und befinden. Es gibt jeweils und Teilchen von der jeweiligen Sorte. Die Grösse des Gesamtvolumens sowie die gesamte Teilchenzahl sollen konstant sein6. Die Trennwand zwischen den beiden Kompartimenten sei beweglich, so dass sowohl die Temperatur wie auch der Druck konstant sind. Wir hatten früher die Mischung von identischen Teilchen betrachtet oder das Ausströmen von Teilchen ins andere Teilvolumen betrachtet. Hier versuchen wir zum ersten mal, die Eigenschaften eines Gemisches mit zwei Teilchensorten zu verstehen.
Beide Moleküle sollen ideale Gase sein. Aus der idealen Gasgleichung wissen wir, dass sein muss. bei gleicher Temperatur und gleichem Druck folgt
Wenn sich nach der Mischung alle Moleküle vom Typ im linken Kompartiment mit befinden, ist die Entropie um
Mit
Also können wir die Entropiedifferenz auch mit den Teilchenzahlen schreiben.
(4.476) |
Die Mischungsentropie ist die Summe aus den Entropieänderungen wenn sich jeweils die Molekülsorte in und in befinden.
Mischungsentropie
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Beispiel:
Wir mischen zwei Molekülsorten mit gleichen Anteilen. Sei . Beispielsweise könnten wir He und Ne mischen.
(4.478) |
Beispiel:
Silizium soll mit (1 part per million) verunreinigt sein. Wir wollen die Mischungsentropie für Si berechnen
Sie ist
(4.479) |
Wir wenden hier die Methode nach dem dritten Hauptsatz an. Wir wollen die Differenz der Entropie einer Legierung vor und nach dem Vorgang bestimmen. Für reversible Vorgänge (immer im Gleichgewicht) gilt
(4.480) |
(4.481) |
Wir wollen nun das praktische Beispiel berechnen, wie gross die Entropiezunahme bei der chemischen Verbindung ist. Wir nehmen dazu an, dass wir für , und die Wärmekapazitäten , und kennen. Nach dem dritten Hauptsatz ist geht die Entropie bei zu einem festen Wert , unabhängig von der genauen Anfangskonfiguration und den Systemparametern. Wir können also schreiben
(4.483) |
Die Entropiegleichung gilt natürlich auch für die Verbindung
Die Gleichung (4.208) erlaubt uns nun, die benötigte Energie zur Dissoziation in und vorherzusagen. Dazu braucht man nur die Wärmekapazitätend der beteiligten Stoffe zu kennen. Das Verfahren kann auf alle Verbindungen angewendet werden. Es zeigt, ob eine Verbindung stabil ist.
Othmar Marti