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Poisson-Gleichung

\framebox[\textwidth][c] {\centering\textbf{Dieser Stoff wurde am 31. 10. 2002 behandelt}}
(Siehe Kneubühl, Repetitorium der Physik[Kne74, 197]) (Siehe Tipler, Physik[Tip94, 703])

Wir hatten in Gleichung (2.19) gesehen, dass

\begin{displaymath}
\textrm{div} {}\vec{D}\left( \vec{r} \right) =\rho _{e\ell }\left( \vec{r}\right)
\end{displaymath} (2.60)

ist.

Gleichung (2.52) besagt, dass

\begin{displaymath}
\vec{E}\left( \vec{r}\right) =-\textrm{grad} {}U\left( \vec{r}\right)
\end{displaymath} (2.61)

ist. Mit der im Vakuum geltenden Beziehung $\vec{D}=\epsilon _{0}
\vec{E}$ erhalten wir die Poisson-Gleichung.

\begin{displaymath}
-\epsilon _{0}\textrm{div} {}\textrm{grad} {}U\left( \vec{...
...t( \vec{r}\right) =-\epsilon
_{0}\Delta U\left( \vec{r}\right)
\end{displaymath} (2.62)

oder

\begin{displaymath}
\Delta U\left( \vec{r}\right) =-\frac{\rho _{e\ell }\left( \vec{r}\right) }{\epsilon _{0}}
\end{displaymath} (2.63)

Dabei haben wir den Laplace-Operator $\Delta =\textrm{div} {}\textrm{grad} {}$ verwendet. In Komponentenschreibweise in einem kartesischen Koordinatensystem ist dies

\begin{displaymath}
\left(
\begin{array}{c}
\frac{\partial }{\partial x}  \frac...
...ial ^{2}}{\partial y^{2}}+\frac{\partial
^{2}}{\partial z^{2}}
\end{displaymath} (2.64)

Die Poissongleichung ermöglicht eine Berechnung der Potentiale ausgehend von Ladungsverteilungen.


Beispiel:

Bei einer geladenen Ebene ist $\rho \left( x,y,z\right) =\delta \left( z\right)\sigma(x,y)$. Die Poissongleichung wird, wegen der Translationssymmetrie in $x$ und $y$ zu

\begin{displaymath}
\Delta U=\frac{\partial ^{2}}{\partial z^{2}}U=-\frac{\sigma \delta \left( z\right) }{\epsilon _{0}}
\end{displaymath} (2.65)

Daraus folgt, dass $\frac{\partial U}{\partial z}=const\neq 0$ für $ z\neq 0$.

Bei $z=0$ haben wir einen Sprung der Grösse $\frac{\sigma _{0}}{\epsilon _{0}}$ der symmetrisch von $+\frac{\sigma _{0}}{2\epsilon _{0}}$ bis $-\frac{ \sigma _{0}}{2\epsilon _{0}}$ reichen muss. Nochmals integrieren ergibt


\begin{displaymath}
U\left( z\right) = \left\{
\begin{array}{c}
U_0 + \frac{\sig...
... _{0}}z \qquad\textrm{f{\uml u}r}\qquad z>0
\end{array}\right.
\end{displaymath} (2.66)

$U_{0}$ ist eine frei wählbare Integrationskonstante.

Das Innere eines Leiters ist ein Äquipotentialraum, da in einem Leiter Ladungen sich frei bewegen können. Da Feldlinien $d\vec{E}$ senkrecht zu einer Metalloberfläche, die immer eine Äquipotentialfläche ist, stehen kann man schliessen (und mathematisch beweisen), dass Feldlinien senkrecht auf Äquipotentialflächen stehen.

Die möglichen Potentialdifferenzen werden durch Funkenüberschläge begrenzt. Für Luft unter Normalbedingungen muß

\begin{displaymath}
E<3\cdot 10^{6}\frac{V}{m}
\end{displaymath} (2.67)

sein.


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Othmar Marti
Experimentelle Physik
Universiät Ulm