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Zusammenhang zwischen Ladung und Feld: das Gausssche Gesetz

Dieser Stoff wurde am 28. 10. 2004 behandelt

Nach der Gleichung (2.9) kann die gesamte Ladung in einem Raumgebiet begrenzt durch die Fläche $ A$ durch

$\displaystyle Q = \displaystyle\iiint\limits_{V(A)}^{} \rho_{el}(\vec{r}) dV$ (2.12)

ausgedrückt werden.


\includegraphics[width=0.6\textwidth]{elektrostatik-005}


Wir betrachten eine kugelsymmetrische Situation um eine Punktladung $ Q$. Wir definieren den Normalenvektor am Ort $ \vec{r}$ als $ \vec{n}= \vec{r}/ \vert\vec{r}\vert = \vec{r}/r$. Das Oberflächenelement $ da$ ist $ da = r^2\sin\Theta
d\Theta d\varphi$.

Das elektrische Feld an der Kugeloberfläche ist

$\displaystyle \vec{E}(\vec{r}) = \frac{Q}{4\pi\epsilon_0} \frac{\vec{r}}{\vert\vec{r}\vert^3}$ (2.13)

Wir erhalten damit das Gausssche Gesetz


$\displaystyle \displaystyle\int\limits_{\textrm{Kugeloberfl\uml {a}che}} \vec{E}\cdot \vec{n}da$ $\displaystyle =$ $\displaystyle \displaystyle\int\limits_{Kugel}\frac{Q}{4\pi\epsilon_0} \frac{\v...
...r}\vert^3}\cdot \frac{\vec{r}}{\vert\vec{r}\vert}r^2\sin\Theta d\Theta d\varphi$  
$\displaystyle $ $\displaystyle =$ $\displaystyle \frac{Q}{4\pi\epsilon_0}\displaystyle\int\limits_{\textrm{Kugeloberfl\uml {a}che}}\sin\Theta d\Theta d\varphi$  
$\displaystyle $ $\displaystyle =$ $\displaystyle \frac{Q}{\epsilon_0}$ (2.14)

Die Grösse $ \Phi = \displaystyle\int_{\textrm{Oberfl\uml {a}che}} \vec{E}\cdot d\vec{a}$ ist der Fluss des Vektorfeldes $ \vec{E}$ durch die Oberfläche. Dieses Integral kann vereinfacht werden, indem wir die dielektrische Verschiebung

$\displaystyle \vec{D}(\vec{r}) = \epsilon_0 \vec{E}(\vec{r})$ (2.15)

einführen. Die Einheit der dielektrischen Verschiebung ist $ [\vec{D}] = C/m^2 = As/m^2$. Weiter ist

$\displaystyle \displaystyle\int\limits_{\textrm{Kugeloberfl\uml {a}che}} \vec{D...
...aystyle\int\limits_{\textrm{Kugeloberfl\uml {a}che}} \vec{D}\cdot \vec{n}da = Q$ (2.16)

Allgemein gilt die obige Gleichung für beliebige geschlossene Flächen $ S$, die das Volumen $ V(S)$ einschliesst.


\includegraphics[width=0.7\textwidth]{elektrostatik-029}
Approximation von beliebigen Oberflächen durch Kugelsegmente. Approximation einer kontinuierlichen Ladungsverteilung durch Punktladungen.



$\displaystyle \displaystyle\iint\limits_{A}^{} \vec{D}(\vec{r}) \cdot d\vec{a}(\vec{r}) $ $\displaystyle =$ $\displaystyle \displaystyle\iint\limits_{A}^{} \vec{D}(\vec{r}) \cdot \vec{n}(\vec{r})
da(\vec{r}) $ (2.17)
$\displaystyle $ $\displaystyle =$ $\displaystyle Q_{\textrm{in A}}$  
$\displaystyle $ $\displaystyle =$ $\displaystyle \displaystyle\iiint\limits_{V(A)}^{} \rho_{el}(\vec{r}) dV
$  

Mit dem Gaussschen Satz (Gleichung (A.41) ) kann die Gleichung umgeschrieben werden in

$\displaystyle \displaystyle\iint\limits_{A}^{} \vec{D}(\vec{r}) \cdot d\vec{a}(...
...vec{D}(\vec{r}) dV = \displaystyle\iiint\limits_{V(A)}^{} \rho_{el}(\vec{r}) dV$ (2.18)

Diese Gleichung muss für alle Oberflächen $ S$ gelten. Deshalb müssen die Integranden gleich sein

$\displaystyle  {}\boldsymbol{\mathrm{div}}{} \vec{D}(\vec{r}) = \rho_{el} (\vec{r})$ (2.19)

Dies ist die Differentialform der Gleichung für die elektrische Verschiebung. Die physikalische Interpretation ist: die Ladungen sind die Quellen (Divergenz) der elektrischen Verschiebung und damit des elektrischen Feldes.

Im ladungsfreien Raum lautet Gleichung (2.19) : $  {}\boldsymbol{\mathrm{div}}{} \vec{D}(\vec{r}) = 0$. Diese Gleichung ist mathematisch äquivalent zur Kontinuitätsgleichung strömender inkompressibler Flüssigkeiten. Für deren Geschwindigkeitsfeld $ \vec{v}(\vec{r})$ gilt nämlich $  {}\boldsymbol{\mathrm{div}}{} \vec{v}(\vec{r}) = 0$.

\includegraphics[height=8mm]{icon-mat} Materialien

Maple 8 Datei zur Berechnung von Divergenzen




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Marti 2011-10-13