Literatur | |
Zur Behandlung von Resonatoren verwenden wir die Matrixdarstellung der Lichtausbreitung paraxialer Strahlen in einer zylindersymmetrischen Anordnung. Die Lage des Lichtstrahls wird durch den Vektor
| (7.1) |
wobei z die Koordinate entlang der optischen Achse ist. Die Wirkung eines optischen Elementes wird durch eine Matrix A beschrieben
| (7.2) |
Für eine Gerade haben wir die Geradengleichung
| (7.3) |
Wir kennen r(z0) und r′(z0) sowie z1 = z0 + d und haben dann
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Skizze zur Berechnung der Linsenmatrix
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In Abbildung 7.1.2 ist der Strahlengang von einem Gegenstand mit der Gegenstandshöhe G im Abstand g von der Linse zu einem Bild mit der Bildhöhe B < 0 im Abstand b zur Linse aufgezeichnet. Wir interessieren uns für den grünen Strahl mit der ursprünglichen Steigung rg′. Gesucht ist die Steigung rb′ an der Linse im Abstand r = rg = rb.
Wir können die folgenden Gleichungen aufstellen:
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Skizze zur Berechnung der Matrix für eine gewölbte Grenzfläche
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In Abbildung 7.1.3 betrachten wir zuerst Winkelbeziehungen
und die weiteren Beziehungen
und damit
| (7.8) |
und mit R →∞ auch für eine ebene Grenzfläche senkrecht zur optischen Achse
| (7.9) |
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Skizze zur Berechnung der Matrix für eine schräge Grenzfläche
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Wir betrachten in Abbildung 7.1.4 eine Grenzfläche zwischen Medien mit n1 und n2, die um den Winkel δ gegen die Normale auf die optische Achse geneigt ist.
Wir haben die folgenden Beziehungen:
Diesmal gibt es zur Matrixgleichung noch einen konstanten Term
| (7.11) |
Für δ = 0 erhalten wir das Resultat für eine Grenzfläche senkrecht zur optischen Achse.
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Skizze zur Berechnung der Matrix für einen Spiegel.
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Nach der Abbildung 7.1.5 gelten die folgenden Winkelbeziehungen:
Mit den Beziehungen r1′ = tan(γ) ≈γ und −r2′ = tan(β) ≈β erhalten wir
| (7.13) |
und
| (7.14) |
Wir betrachten hier nach Yariv [Yar75, pp. 106] ein sogenanntes quadratiesches Indexmedium, also ein Medium, das die folgende Variation des Brechungsindexes hat
| (7.15) |
Mit dem Fermatschen Prinzip in differentieller Schreibweise
| (7.16) |
kann die Trajektorie des Lichtstrahls ausgerechnet werden. Dabei ist s die Weglänge entlang des Lichtstrahls. Bei paraxialen Strahlen kann d∕ds durch d∕dz ersetzt werden.
| (7.17) |
Da n nicht von z abhängt, ist auch
| (7.18) |
Nehmen wir nun weiter an, dass (x2 + y2) « 1 ist, so können wir schreiben:
| (7.19) |
Uns interessiert nur der Abstand r = . Da n0 > 0 ist, kann es eliminiert werden. Damit erhalten wir die Differentialgleichung für paraxiale Strahlen
| (7.20) |
Wenn der Strahl am Eingang die Position r0 und die Steigung r0′ hat, ist die Lösung
Wir haben also für ein quadratisches Indexmedium mit k2 > 0 der Länge ℓ
| (7.22) |
Wenn k2 < 0 ist, wenn wir also eine Zerstreuungslinse haben, bekommen wir
Wir haben also für ein quadratisches Indexmedium mit k2 < 0 der Länge ℓ
| (7.24) |
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GeradeStrecke | | |
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Dielektrische
Grenzschicht
mit den
Brechungsindizes
n1 und n2 | | |
Sphärische
dielektrische
Grenzschicht
mit
Krümmungsradius
R und den
Brechungsindizes
n1 und n2 | | |
Sphärischer
Spiegel
mit dem
Krümmungsradius
R | | |
GeradeStrecke | | |
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Linsenübertragungsstrecke als Modell für einen Laserresonator.
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Der Strahl von der n-ten zur n + 1-ten Linse ist durch
| (7.25) |
Wir haben dann eine Lichtausbreitung in einem Resonator, wenn die Strahllage nach der n + 2-ten Linse gleich wie nach der n-ten ist. Daraus folgt
| (7.26) |
Ausmultipliziert erhalten wir
| (7.27) |
Um eine Resonatormode zu bekommen muss aus = ein sein. Wir setzen
Damit bekommen wir auch
Wir lösen die erste Gleichung nach rn′ auf und erhalten
| (7.30) |
Diese Gleichung schreiben wir um 2 verschoben hin und bekommen
| (7.31) |
Wir setzen diese Resultate in die zweite Gleichung (7.29) ein und erhalten
| (7.32) |
Durch ausrechnen erhält man, dass AD −BC = 1 ist. Wenn wir b = = setzen, können wir schreiben
| (7.33) |
Diese Differenzengleichung ist formal äquivalent zu einer Differentialgleichung vom Typ +kr = 01 Die Lösung der Differentialgleichung ist r(z) = r(0) exp . Deshalb setzen wir in die Differenzengleichung den Ansatz rs = r0 exp mit s = 2n ein und erhalten
| (7.34) |
Die Lösung ist
| (7.35) |
Mit b = cos Θ und daraus = sin Θ ist die obige Gleichung erfüllt. Die allgemeine Lösung ist also
| (7.36) |
mit rmax = r0∕ sin δ. Damit wir eine stabile Lösung haben, muss Θ reell sein. Daraus folgt
| (7.37) |
Aus der Definition von b folgt2
Wenn wir die neuen normierten Koordinaten g1 = 1 −d∕(2f1) und g2 = 1 −d∕(2f2) einführen, heisst die Stabilitätsbedingung
| (7.39) |
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Stabilitätsdiagramm für Strahlführoptiken mit Linsen. Die gelbliche Farbe zeigt die instabilen Bereich, die türkis-Farbe die stabilen.
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Das obige Stabilitätsdiagramm kann auch für Spiegel berechnet werden, indem man f = R∕2 setzt, wobei R der Krümmungsradius des Spiegels ist.
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Das Stabilitätsdiagramm für Spiegelresonatoren.
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Versuch zur Vorlesung: | |
Laser (Versuchskarte AT-052) | |