(Siehe Hecht, Optik [Hec, pp. 650, 710]) (Siehe Tipler, Physik [TM04, pp. 1131]) (Siehe Sommerfeld, Theoretische Physik Band IV, Optik [Som78, pp. 206])
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Berechnung der Fresnelbeugung an einer Halbebene.
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Bei der Beugung interferiert Licht von Kugelwellen aus allen Punkten mit den
Koordinaten im Beobachtungspunkt mit der Koordinate
. Für eine einzelne
Teilwelle ist der Weg
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(5..91) |
Entsprechend ist die komplexe Amplitude am Punkt gegeben durch
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(5..92) |
Die Amplitude am Punkt ist dann nach Huygens
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(5..93) |
da wir Kugelwellen haben. Diese Gleichung kann numerisch gelöst werden. Es existieren die folgenden Näherungen:
(Siehe Hecht, Optik [Hec, pp. 710]) (Siehe Sommerfeld, Theoretische Physik Band IV, Optik [Som78, pp. 206])
Wir betrachten nur Orte, bei denen
sind. Dann ist
und
. Das heisst auch, dass die Phase ist proportional zu
. Unser Integral wird dann
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(5..95) |
und
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(5..96) |
Mit der Variablentransformation
und damit den Grenzen
und
wird das Integral zu
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(5..97) |
Das verbleibende Integral
kann als Summe und Differenz der Fresnelschen
Integrale geschrieben werden. Wir verwenden, dass
ist.
Dieses Integral, nach Real- und Imaginärteil aufgetrennt und normiert ergibt die Fresnelschen Integrale
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(5..98) |
Die Funktion kann als Differenz zweier Fresnelscher Integrale
geschrieben werden
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(5..99) |
wobei eine von der Intensität abhängige Konstante ist.
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Die Cornu-Spirale. Aufgetragen ist die parametrische Kurve
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Die durch
definierte Ortskurve ist die
Cornu-Spirale. Dies e-Funktion beschreibt eine längentreue Abbildung
der reellen Achse
auf die komplexe
-Ebene. Mit dieser Konstruktion
kann auf einfachem graphischem Wege das Beugungsmuster konstruiert
werden. Dazu zeichnet man vom Ortspunkt der unteren Integrationsgrenze zum
Ortspunkt der oberen Integrationsgrenze eine Linie. Deren Länge gibt die
Amplitude, deren Winkel zur reellen Achse die Phase. Damit kann das
Fresnel-Beugungsbild eines Spalts berechnet werden.
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Fresnelsches Beugungsmuster an
einem Spalt der Breite 1. Links die Amplitude und rechts die
Intensität.
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Wenn man die untere Integrationsgrenze nach gehen lässt und bei der
oberen Integrationsgrenze
gegen Null gehen lässt, bekommt man das
Beugungsbild an einer Kante. Wir tragen nun die Strecke vom Zentrum der linken
Spirale (
) aus zum Ortspunkt korrespondierend zu
ab. Wir sehen, dass im Schattenbereich (bis der bewegliche Ortspunkt
erreicht) die Amplitude monoton zunimmt. Dann beginnt eine
Oszillation, die als die Interferenzmuster im hellen Bereich beobachtet werden
kann.
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Die Gleichung (5.94) kann weiter vereinfacht werden, wenn
ist. Dann bekommen wir
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(5..100) |
Nun ist die optische Distanz eine lineare Funktion von
. Die
Approximation gilt nur, wenn das Beugungsobjekt klein gegen die Distanz zum
Objekt und der Grösse des Beugungsmusters ist. Diese Fernfeld-Approximation
nennt man die Fraunhofer-Näherung.
(Siehe Pérez, Optik [Pér96, pp. 327])
Die bis jetzt besprochenen Beugungseffekte haben die folgenden Eigenschaften:
Ist eine der obigen Bedingungen nicht erfüllt, spricht man von Fresnelscher Beugung. Eine andere Formulierung der Bedingungen der Fraunhoferschen Beugung ist
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Vergleich der Fresnelbeugung (rot) mit der Fraunhoferbeugung (schwarz)
für Spaltweiten von
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Vergleich der Fresnelbeugung (rot) mit der Fraunhoferbeugung (schwarz)
für Spaltweiten von
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Vergleich der Fresnelbeugung (rot) mit der Fraunhoferbeugung (schwarz)
für Spaltweiten von
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Othmar Marti