Eine alternative Art, die Ausbreitung von Licht zu beschreiben, ist das Fermatsche Prinzip.
Der Weg, den das Licht nimmt, um von einem
Punkt zu einem anderen zu gelangen, ist stets
so, dass die benötigte Zeit minimal ist. |
Die genauere Formulierung lautet:
Der Weg, den das Licht nimmt, um von einem
Punkt zu einem anderen zu gelangen, ist stets
so, dass die Zeit, die das Licht benötigt,
invariant gegen kleine Änderungen des Weges
ist. |
Mathematisch lautet das Fermatsche Prinzip: Die Zeit
| (4.1) |
hat für jeden realisierten Lichtweg bezüglich einer Variation des Weges einen Extremalwert. Bei zwei- oder mehrmals stetig differenzierbaren Funktionen folgt auch der strengere Satz.
Wenn man den Weg nicht kennt, kann man Testfunktionen s() verwenden. Diejenige, die die kürzeste Zeit ergibt, ist die wahrscheinlichste.
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Ein Beispiel für das Fermatsche Prinzip ist die Reflexion. In der obigen Zeichnung ist A′ das an der Grenzfläche gespiegelte Bild von A. In dem Dreieck A′BP ist die Summe der Seitenlängen A′P und PB grösser als die Seitenlänge A′B. Da die Konstruktion mit A′ eine Hilfskonstruktion ist und wir überall die gleiche Ausbreitungsgeschwindigkeit c haben, ist die direkte Verbindung A′B die kürzeste Strecke zwischen den beiden Punkten. Damit ist aber das Gesetz Einfallswinkel = Ausfallswinkel gezeigt.
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Zur Berechnung des Brechungsgesetzes nehmen wir an, dass das Licht von S (gegeben) über 0 (verschiebbar, Koordinate x) nach P (gegeben) sich ausbreitet. Die Zeit, um von S nach P ist
| (4.2) |
Diese Zeit soll extremal sein, das heisst
| (4.3) |
Nun ist
| (4.4) |
Nach der obigen Skizze ist
S0 | = | (4.5) | |
0P | = |
Also ist
0 | = = ·2x -·2(a - x) | (4.6) | |
= - |
Die Betrachtung der in der Skizze auftretenden Dreiecke zeigt, dass
sin α | = | (4.7) | |
sin β | = |
ist. Mit v1 = c∕n1 und v2 = c∕n2 erhalten wir das Brechungsgesetz nach Snellius
| (4.8) |
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Der kürzeste Weg ACB und nahe benachbarte Wege haben fast gleiche Längen. Im Gegensatz dazu sind ändert sich bei den längeren Wegen ADB und AEB die Länge schnell.
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Vom Punkte A soll Licht zum Punkte C gelangen. Es gibt viele mögliche Wege. nach dem Fermatschen Prinzip folgt Licht dem Weg, der sich am wenigsten in der optischen Länge2 von seinen benachbarten Wegen unterscheidet. Wenn die Weglängenfunktion stetig differenzierbar ist, ist dies auch der kürzeste Weg. Wir berechnen nun die Phase einer Welle, die entlang eines beliebigen Weges sich ausbreitet, wobei w ein Parameter ist, der die möglichen Wege beschreibt.
Man nimmt an, dass alle Amplituden gleich sind und erhält
AB(t) | = ∑ alle Wege jAei(ksj-ωt) | (4.9) | |
= Ae-iωt ∑ alle Wege jeiksj |
Die verbleibende Summation wird auf graphischem Wege in der komplexen Ebene durchgeführt. Die im Punkte B beobachtete Intensität ist das Resultat der Interferenz aller möglichen Wege.
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Diese Darstellung zeigt grafisch die Summenbildung zur Berechnung der Interferenz für alle möglichen Wege. Die einzelnen Amplituden werden aufsummiert. Rot ist das Resultat dargestellt.
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In dieser Abbildung tragen nur die Wege in der Nähe des kürzesten Weges zur konstruktiven Interferenz bei. Nur dort ist die Ableitung der Weglänge gegen den Parameter w null: Alle Summanden interferieren konstruktiv. Die Wege über D und E ändern die Länge schnell mit w. Sie bilden die beiden Spiralen auf der linken und auf der rechten Seite und tragen nichts zur Summe bei. Wir können das Fermatsche Prinzip auch so formulieren:
In der Quantenelektrodynamik werden Prozesse
durch das
Aufsummieren aller möglichen Feynmanschen
Diagramme berechnet. Nur wenige Diagramme
tragen zum Resultat wesentliches bei, die
anderen sind Korrekturen höherer Ordnung.
Die Summe Feynmanschen Diagramme ist
nichts anderes als das Fermatsche Prinzip
angewandt auf die Quantenelektrodynamik. |