Dieser Abschnitt benutzt die Differentiationsregeln für Funktionen mehrerer Variablen. Wir betrachten eine Funktion f(x,y). Die in der Mathematik übliche Schreibweise einer partiellen Ableitung
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sagt implizit, dass die Grösse y beim Ableiten konstant gehalten wird. In der Wärmelehre ist es auch üblich, partielle Ableitungen wie
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zu schreiben.
So ist die Wärmekapazität bei konstantem y durch
| (2.1) |
gegeben. Es gilt aber auch
| (2.2) |
und damit
| (2.3) |
Als Beispiel berechnen wir die Wärmekapazität bei konstantem Volumen:
| (2.4) |
Dabei haben wir den ersten Hauptsatz dU = TdS - pdV verwendet, der bei konstantem Volumen auch V = T heisst.
Der 1. Hauptsatz lautet
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oder umgeschrieben
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Diese Schreibweise bedeutet, dass S und V die unabhängigen Variablen sind.
Im Folgenden soll für ein ideales Gas
| (2.5) |
die Beziehung zwischen Ableitungen der Entropie berechnet werden.
Für die innere Energie gilt allgemein:
| (2.6) |
Damit kann man das totale Differential dU schreiben als
| (2.7) |
Aus dem 1. Hauptsatz und der idealen Gasgleichung erhalten wir
| (2.8) |
Das totale Differential dU wird durch den Ausdruck aus Gleichung (2.7) ersetzt. Wir erhalten
| (2.9) |
Da dS ein totales Differential ist, muss für S = S(T,V ) gelten
| (2.10) |
Diese beiden Beziehungen müssen für alle dT und dV gelten. Deshalb müssen die Vorfaktoren einzeln gleich sein:
V | = V | (2.11) |
T | = T + | (2.12) |
Wir betrachten nun die zweiten Ableitungen. Für gemischte Ableitungen gilt immer.
| (2.13) |
Wenn wir bei dieser Beziehung die ersten Ableitungen der Entropie mit ihren äquivalenten Grössen einsetzen, erhalten wir
| (2.14) |
Wir ersetzen auf der linken Seite V mit Gleichung (2.11) und auf der rechten Seite T mit Gleichung (2.12) und erhalten
= V | |||
= -T + + 0 | (2.15) |
Die Ableitung ist null ( = 0), da Nk∕V nicht von T abhängt.
Deshalb gilt
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Wenn T < ∞ ist, gilt auch
| (2.16) |
oder, in anderen Worten: die innere Energie hängt nicht vom Volumen ab!