Versuch zur Vorlesung: | |
Fresnelsche Formeln (Versuchskarte O-039) | |
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Die Reflexion und die Brechung von Licht wird durch die Fresnelschen Formeln bestimmt. Wir verwenden die Definitionen
Im folgenden betrachten wir nur nichtmagnetische Materialien.
Wir beginnen die Rechnungen für Licht mit einer Polarisation senkrecht zur Einfallsebene (s-Polarisation).
Wenn in den beiden angrenzenden Medien die Dielektrizitätskonstanten ε und ε′ sind, dann muss der Energiestrom an der Grenzfläche kontinuierlich sein, also
| (4.1) |
wobei α und β die Winkel zur Oberflächennormalen sind, Ee ist die E-Feldkomponente des einfallenden Lichtes parallel zur Oberfläche, Er die des reflektierten (beachte das Vorzeichen) und Eg die des gebrochenen.
Vereinfacht kann man die Energieerhaltung schreiben als
| (4.2) |
Die Komponente von parallel zur Oberfläche muss stetig sein, also ist
| (4.3) |
Wir beachten, dass a2 -b2 = (a-b)(a + b) ist und dividieren die beiden Gleichungen (4.2) und (4.3) durcheinander. Wir erhalten
| (4.4) |
Nach dem Brechungsgesetz ist n′∕n = sin α∕ sin β. Wir setzen dies ein und erhalten
| (4.5) |
Mit Ee + Er = Eg bekommen wir
Wir haben die einfallende Intensität Ie = nEe als Referenz verwendet. Deshalb erscheint der Vorfaktor für Ig.
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Stetigkeitsbedingungen für Licht mit p-Polarisation. Die dicken Vektoren stellen die -Vektoren dar (rot für das einfallende Licht, grün für das reflektierte und blau für das gebrochene Licht). Die -Vektoren sind gestrichelt gezeichnet, ihre Projektion auf die Grenzfläche dünn.
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Bei p-polarisiertem Licht ist die Bedingung für die Stetigkeit der Parallelkomponente von durch
| (4.8) |
gegeben. Weiter gilt immer noch die Energieerhaltung
| (4.9) |
Teilen wir die beiden Gleichungen, erhalten wir
| (4.10) |
Wir wenden wieder das Snelliussche Gesetz an
| (4.11) |
Damit müssen wir das Gleichungssystem
Ee sin β | = Er sin β + Eg sin α | ||
Ee cos α | = -Er cos α + Eg cos β | (4.12) |
lösen. Wir multiplizieren die erste Gleichung mit cos α und die zweite mit sin β und addieren
| (4.13) |
Mit sin(α±β) cos(α∓β) = sin α cos α± sin β cos β wird die obige Gleichung
| (4.14) |
Um Er zu bekommen multiplizieren wir die obere Gleichung in Gleichung (4.12) mit cos β und die untere mit sin α, subtrahieren und erhalten
| (4.15) |
Dies ist auch
| (4.16) |
Damit erhält man
Wenn in der Gleichung für Er α + β(α) = π∕2 ist, divergiert der Nenner, wir erhalten also Er(α = π∕2 - β(α)) = 0. Dies ist der Brewster-Winkel.
Die Fresnelschen Formeln für die Intensität lauten
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Verlauf der Amplitude des elektrischen Feldes für p- und s-Polarisation, wenn Licht aus dem dünneren Medium (n1 = 1) in das dichtere (n2 = 1.5) eintritt.
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Verlauf der Intensität für p- und s-Polarisation, wenn Licht aus dem dünneren Medium (n1 = 1) in das dichtere (n2 = 1.5) eintritt. Die Intensität ist mit I = niE2 berechnet worden, wobei n i die für das jeweilige Medium gültige Brechzahl ist.
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Verlauf der Amplitude des elektrischen Feldes für p- und s-Polarisation, wenn Licht aus dem dichteren (n1 = 1.5) Medium in das dünnere (n2 = 1) eintritt.
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Verlauf der Intensität für p- und s-Polarisation, wenn Licht aus dem dichteren (n1 = 1.5) Medium in das dünnere (n2 = 1) eintritt. Die Intensität ist mit I = niE2 berechnet worden, wobei n i die für das jeweilige Medium gültige Brechzahl ist.
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Wir können kontrollieren, ob im Energiefluss senkrecht zur Grenzfläche die Energie erhalten bleibt. Dazu müssen wir den Energiefluss durch eine Fläche parallel zur Oberfläche berechnen. Der einfallende Energiefluss ist
| (4.19) |
Der Fluss der reflektierten Energie durch eine Fläche parallel zur Grenzfläche ist
| (4.20) |
Ebenso ist der Fluss der gebrochenen Energie durch eine Fläche parallel zur Grenzfläche
| (4.21) |
Die Energieerhaltung sagt nun, dass für die p-Polarisation
Ie,p,⊥ = | nEe2 cos α | ||
= Ir,p,⊥ + Ig,p,⊥ | |||
= | nEe2 cos α | ||
+ n′Ee2 cos(β(α)) | |||
= | Ee2 | ||
+ | |||
= | Ee2 | ||
+ | |||
·-1 | |||
= | Ee2 cos α | ||
+ | |||
·-1 | (4.22) |
gilt.
Wir müssen also den Wert des Bruches
X = | |||
·-1 |
berechnen.
X = | |||
·-1 | (4.23) | ||
= | |||
·-1 | |||
= | |||
+ | |||
·-1 | |||
= | |||
+ | |||
·-1 | |||
= | |||
+ | |||
·-1 |
Wir setzen A = cos[2α - 2β] und B = cos[2α + 2β] und schreiben die Gleichung um
X | = | (4.24) | |
= | |||
= | |||
= 1 |
Da X = 1 ist, ist gezeigt, dass für den Energiefluss durch die Grenzfläche für p-Polarisation Energieerhaltung gilt.
Eine ähnliche Gleichung kann man für die s-Polarisation berechnen. In der Elektrizitätslehre würde man sagen, dass der Fluss des Pointing-Vektors berechnet wurde.
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Verlauf der mit der Fläche gewichteten Intensität für p- und s-Polarisation, wenn Licht aus dem dünneren (n1 = 1) Medium in das dichtere (n2 = 1.5) eintritt. Die Intensität ist mit I = niE2 cos(α i) berechnet worden, wobei ni die für das jeweilige Medium gültige Brechzahl und αi der entsprechende Winkel ist. Die drei Kurven für die gesamte Intensität bei der p-Polarisation und der s-Polarisation liegen über der Kurve der winkelgewichteten Intensität des einfallenden Lichtes.
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Verlauf der mit der Fläche gewichteten Intensität für p- und s-Polarisation, wenn Licht aus dem dichteren (n1 = 1.5) Medium in das dünnere (n2 = 1) eintritt. Die Intensität ist mit I = niE2 cos(α i) berechnet worden, wobei ni die für das jeweilige Medium gültige Brechzahl und αi der entsprechende Winkel ist. Die drei Kurven für die gesamte Intensität bei der p-Polarisation und der s-Polarisation liegen über der Kurve der winkelgewichteten Intensität des einfallenden Lichtes. Im Bereich der Totalreflexion gibt die Rechnung den Energiefluss korrekt wieder.
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Parallel zur Oberfläche ist es wegen der Translationssymmetrie schwieriger Energieerhaltungsgrössen zu definieren.
Die dritte Stetigkeitsbedingung an der Grenzfläche, die der Normalkomponente von ε = liefert das Snelliussche Gesetz.
Versuch zur Vorlesung: | |
Evaneszente Wellen - tunneln mit Licht (Versuchskarte O-080) | |
Aus den letzten Abbildungen ist ersichtlich, dass wenn Licht aus dem dichteren Medium in das dünnere eintritt, es Winkel gibt (n′ sin β > 1), für die es keine reelle Lösung der Fresnelschen Formeln gibt. Die Lösung ist rein imaginär. Was bedeutet dies? Dies heisst, dass auch der -Vektor des Lichtes im dünneren Medium imaginär wird. Darum wird aus eikr mit k = iκ der exponentielle Dämpfungsfaktor e-κr, wobei κ vom Einfallswinkel abhängt. Licht im dünneren Medium kann also nicht propagieren: Wegen der Energieerhaltung ist die Reflexion perfekt.
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Momentaufnahme der Interferenz einer total reflektierten Welle mit sich selber sowie der evaneszenten Wellen.
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